VÖ: 18.01.2019
Label: Iron Shield Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Was ich ja immer ganz gerne mache ist, daß ich mir Alben anhöre, ohne vorher großartig die Promozettel darüber zu lesen. So geschehen auch mit dem Album „Masquerade“ von Powergame. Und wenn ich's im Nachhinein nicht gelesen hätte, ich wäre auf eine Wiederveröffentlichung eines 80er Jahre NWOBHM Albums hinausgegangen. Doch weit gefehlt, Powergame sind eine noch recht neue Metalformation aus Bielefeld, die aber mit Leidenschaft den Sound der damaligen Zeit wiederaufnimmt.
Dementsprechend old schoolige Riffs, die man auch älteren Priest oder Saxon verorten könnte haben die Jungs im Gepäck. Es klingt alles sehr organisch, ohne im Nachhinein mit diversen Soundverwässerungen gearbeitet zu haben. Ein Umstand, den man dem immer renommierteren Produzenten, Jörg Uken, mitzuverdanken hat, der neben Mix und Mastering in seinem Soundlodge Studio auch die Drums (zusammen mit KG von Vyre) eingespielt hat.
Die Songtitel der 10 Songs (plus Bonustrack) sind Aufschluß gebend über das, was auf dem Album kommt. „Powergame“ (man hat sich nach dem gleichnamigen Tokyo Blade Song benannt), „Legion Of The Dead“, „Baptized In Fire And Steel“ oder „The Chase Of The Falcon“....hier werden Phrasen aufgenommen, die im ursprünglichen Sinne „Metal“ sind und klischeebeladener nicht sein könnten. Was aber das Niveau des Albums etwas herunterzieht, sind die Vocals von Matthias Weiner. Er klingt irgendwie nach einer dünnen Light-Version von Klaus Meine und wie als wenn es um Scorpions-Flair gehen würde, hat man sich als Bonustrack auch noch „Blackout“ ausgesucht. Immer wenn der Gesang zur geschwungenen Doppel-Axt ertönt ist's ganz passabel, wenn Matthias, der nebenbei auch noch die zweite Gitarre bedient, bei zurückgeschraubter Power intoniert, wird’s eher flach.
Vielleicht sollte sich der Sänger eher auf die Gitarre konzentrieren, und die Band beim nächsten Album eine richtige, kraftvolle Stimme suchen. So bleibt die Angelegenheit leider zwiespältig. Starke Metal Riffs der alten Schule und stimmiges Songwriting lassen durch den Gesang wieder etwas an Leben. Schade, denn sonst hätte „Masquerade“ ein echter Überraschungs-Hit werden können. Warten wir es also noch etwas ab.
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