VÖ: 07.12.2018
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 5 / 10
Pertness aus der Schweiz geistern schon recht lange durch die Power Metal Landschaft. Bereits 1994 brachte man ein erstes Demo raus und bis heute stehen drei Vollzeitalben zu Buche. Irgendwie sind die Schweizer, die ihre Musik „Swiss Highland Metal“, im Hinblick auf ihre Herkunft, nennen so eine typische Band, die man vom Namen her schon öfters mal gehört hat, aber nie wirklich an einen herangekommen ist.
Ob sich das jetzt mit dem neuen Album „Metamorphosis“ ändert, kann zumindest angezweifelt werden. Denn Pertness spielen melodischen Power Metal, der keine großartig neuen Erkenntnisse für den Musikfan liefert. Handwerklich solide, fehlt es doch an dem ausgereiften Songwriting, welches herausragende Bands von eher durchschnittlichen abhebt. Da Sänger Tom Schluchter so eine gewisse Chris Boltendahl Atmosphäre in seiner Stimme hat, klingt die Musik von Pertness ein wenig nach den Grave Digger-Verehrern Rebellion und ansonsten wie eine Mischung aus Bands wie Brainstorm, Orden Ogan oder Powerwolf.
Mit dem Titelstück und den folgenden „Fortress“ und „Words of Lies“ beginnt das Album noch recht metallisch, mit leichtem Grave Digger Einschlag, immer im Fokus die Melodien, um das Gehörte ja eingängig wirken zu lassen. Etwas mehr Widerhaken und überraschende Loops wären wünschenswert gewesen, um die etwaige Reißbrett-Mentaliät zu verringern. In Folge wird das Album dann immer klischeebeladener und ufert in mainstreamige Metalphasen aus, die immer mehr mit Folkelementen ergänzt werden. Dies bringt Pertness den üblich verdächtigen Trala-la-Bands nahe und die Truppe verliert immer mehr an Relevanz.
Das ist umso ärgerlicher, da die Musiker echt solide auftreten und einiges an Können präsentieren, allen voran Gitarrist Tom Zurbrügg. Aber Songs wie „Flying To The Sun“, „Waves Of Pain“ oder „I'm A Slave“ bieten viel zu wenig Aufregendes um nachhaltig haften zu bleiben. Hier und da mal eine Blind Guardian Harmonie, gesicherte Refrain Standards und manchmal sogar eine leichte Thrash-Passage...viel mehr passiert auf „Metamorphosis“ leider nicht.
Power Metal Fans können mal ein Ohr riskieren, vielleicht findet der ein oder andere ja seinen Gefallen an den Nummern, die so schlecht ja nicht sind. Aber Bewegendes erwartet uns mit diesem schweizerischen Produkt keineswegs.
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