PERFECT STORM - No Air

Tracklist:

  • Strength
  • The Search
  • Sun For Life
  • Hope
  • No Air
  • Mind’s Eye
  • How It Ends

Info:

VÖ:  19.03.2021

Label: Glassville Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Rainer Kerber

 

Bewertung:  7,5 / 10



Perfect Storm stammen aus dem niederländischen Provinz-Hauptstadt Groningen. Gegründet von gestandenen Musikern, ausgestattet mit viel Selbstvertrauen. So kann man aus der Selbstdarstellung der Band im Pressetext lesen: 

 

"In einem Moment ist es wie eine sanfte Brise im Ohr, im nächsten wie ein verheerender Tornado, der das Trommelfell strapaziert. Perfect Storm bestehen aus äußerst dynamischen und abenteuerlustigen niederländischen Musikern, gegründet in Groningen, aber beeinflusst aus allen erdenklichen Richtungen. Mit schmetternden Gitarrenriffs, treibenden Drums, straffen Basslinien, samtigen Stimmen und bezaubernden Klavierparts bringt dieses neue Projekt einen unwiderstehlichen Wirbelwind aus Hoch- und Tiefdruckgebieten in die Musiklandschaft."

 

Da konnte ich gar nicht anders, ich musste mir das Debüt-Album “No Air” anhören. In ihrer Heimat wurde das Album bereits im Januar veröffentlicht, das internationale Release erfolgte zwei Monate später.

Progressive Rock ist eigentlich nicht so meine Welt. Aber Ausnahmen bestätigen Regel. Und zu so einer Ausnahme könnten Perfect Storm werden. Bereits beim Opener “Strength” zeigen die Niederländer ausgeprägtes Gespür für Melodic. Die häufigen Melodie- und Rhythmus-Wechsel, die von vielen Bands praktiziert wird, ist hier weniger ausgeprägt. Die Grundstimmung ist verhalten melancholisch. Dazu passt auch der Gesang von Frontmann Adel Saflou. Natürlich hört man hier auch die ausufernde Spielfreude. Vor allem Gitarrist und Mastermind Gert-Jan Schurer glänzt immer wieder mit ausgefeilten Solo-Einlagen. Dieser ruhige und beschauliche Sound setzt sich auch bei “The Search” fort. Gegen Ende kann man dann auch die Stimme von Gesangspartnerin Hiske Oosterwijk genießen. Auch sie trägt der leicht melancholisch wirkenden Grundstimmung Rechnung.

 

Bei “Hope” zeigen Perfect Storm, dass melancholischer Progressive Rock auch zum Mitsingen animieren kann, auch wenn es keine Refrains im eigentlichen Sinne gibt. Auch wenn die Musiker schon keine Geschwindigkeits-Rekorde brechen, geht es noch beschaulicher, wie sie bei “No Air” unter Beweis stellen. Hier wird Sängerin Hiske fast ausschließlich vom e-Piano begleitet. Erst später setzen dezent Gitarre und Schlagzeug ein. Wenn man sie singen hört, wünscht man sich, dass sie häufiger die Lead Vocals beisteuert. Die leichte Pop Attitüde bei “Mind’s Eye” überrascht dann doch. Aber auch dabei sind die Kompositionen äußerst anspruchsvoll. Der Schlusssong “How It Ends” ist mit einer Spielzeit von neuneinhalb Minuten der mit Abstand längste auf dem Album. Und auch der abwechslungsreichste.

 

“No Air” ist kein Album, das man mal so nebenbei hören kann. Wie bereits mehrfach erwähnt klingen die Songs zumeist melancholisch. Und die Musiker haben dies hervorragend in die Musik projiziert. Die beruhigend wirkenden Stimmen beider Sänger passen dazu wie die Faust aufs Auge. Trotz aller Beschaulichkeit der Songs wird das Album bei intensivem Zuhören nicht langweilig oder gar vorhersehbar. Ein beachtliches Debüt.



Original Review bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN



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