PARAGON - Controlled Demolition

Tracklist:

  • Controlled Demolition
  • Reborn
  • Abbatoir
  • Mean Machine
  • Deathlines
  • Musangwe (B.K.F.)
  • Timeless Souls
  • Blackbell
  • The Enemy Within
  • Black Widow
  • ...Of Blood And Gore

Info:

VÖ: 26.04.2019

Label:  Massacre Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8,5 / 10



Warum die Hamburger Formation Paragon auch nach fast 30 Jahren und Alben wie „Law Of The Blade“, „The Dark Legacy“ und „Force Of Destruction“ immer noch in der zweiten Reihe auftaucht, ist wohl eines dieser Metalzirkus-Geheimnisse, die man kaum ergründen kann. Auch wenn von den Gründungsjahren kein Bandmitglied mehr übrig geblieben ist, lassen Paragon keinen Deut nach und liefern mit dem neuen Album „Controlled Demolition“ eines ihrer härtesten Alben bisher ab.

 

Von Piet Sielck (Iron Savior) amtlich gemicht und gemastert hat die Band 11 blitzsaubere Teutonen-Metal Songs mit diversen Speed-und gar Thrash-Anleihen eingespielt, die sich nach wie vor am Sound von Accept, Running Wild, Iron Savior oder meinetwegen Primal Fear orientieren, aber gerade letztere, die in jüngster Vergangenheit in meinen Augen nur noch Stangeware abgeliefert haben, überholt man mit „Controlled Demolition“ mal locker im Vorbeifahren. Accept deswegen, da Sänger Andreas Babuschkin mehr eine rauhe Gangart in gleicher Weise wie ein Dierschneider oder Mark Tornillo bevorzugt, Running Wild da man mit schnellen Riffs traumwandlerisch sicher um sich schmeisst.

 

Hoch im Norden weht ein rauher Wind....jawoll, so sieht's aus. Mit sogenannten Happy Metal Kapellen wir Helloween oder Gamma Ray haben Paragon wenig zu tun. Hier wird durch die beiden Gitarristen Günny Kruse und Jan Bertram knallhart gerifft, dennoch niemals der melodische Aspekt aus den Augen verloren und die Rhythmus-Sektion mit Basser Jan Bünning und Drummer Sören Tecklenburg zementiert ein wuchtiges Fundament. Kurzes Intro („Controlled Demolition“ und los kann's gehen mit der ersten Metal-Abfahrt „Reborn“. Paragon lassen während des kompletten Albums kaum Verschnaufmöglichkeiten, sondern brettern von Song zu Song munter drauflos. So ähneln sich zwar die Nummern ein wenig, da von der Art und Weise her im selben Fahrwasser schippernd, dennoch reckt man unweigerlich die Fäuste gen Himmel, egal ob die Songs nun „Mean Machine“, „Timeless Souls“ oder „...Of Blood and Gore“ heißen.

 

Lediglich das mit über 8 Minuten langatmige Stück „Deathlines“ fällt sowohl vom Tempo als auch Arrangement etwas aus den Rahmen. Langsamer, düsterer ertönen Instrumente und Gesang. Man versucht Epik zu verbreiten, was meiner Meinung nach aber nur zum Teil gelingt. Um ehrlich zu sein, ist mir der Song viel zu lang, da die Spannung auf die Länge gezogen fehlt. 2-3 Minuten weniger hätten es auch getan. Trotzdem ist die Nummer keinesfalls eine schlechte.

 

Bleibt also festzuhalten, daß Paragon mit diesem mittlerweile 12. Album genauso stark auftrumpfen wie eigentlich schon immer. Vermutlich haben sich die Hanseaten mittlerweile damit abgefunden, den ganz großen Durchbruch nicht mehr zu schaffen. Könnte ein weiterer Grund sein, warum man härter und damit auch frischer denn je an die Sache herangegangen ist. Aber, wer sagt denn, das nicht auch mal ein Metal-Wunder passieren kann ? Mit einem Album wie „Controlled Demolition“ in der Hinterhand sollten Paragon die Hoffnung nicht aufgeben.  




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