VÖ: 21.05.2021
Label: Eigenrelease
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Paradox Community aus dem nördlichen Deutschland sind keineswegs eine unerfahrene Band. Die drei Bandmitglieder Mirko Mucha (Gesang, Gitarre), Henk Humberg (Bass) und Thomas Plum (Drums) machen schon seit über 25 Jahren Musik, allerdings bisher in reichlich unbekannten Bands. Lange hat es nun unter dem Banner Paradox Community gedauert, bis mit „Omega“ das erste Album erscheint.
Daß hierbei noch alles im Prinzip in Eigenregie passiert, zeigt beispielsweise das recht primitive Artwork. Und auch wenn der Sound des Albums nicht so wuchtig und zeitgemäß wie der von Erste-Liga-Bands rüberkommt, ist „Omega“ dennoch ein feines Album in der Schnittmenge von Hard Rock/Heavy Metal bis hin zum Thrash geworden. Auffallend ist die gute Power-Röhre von Mirko Mucha, mit der er so ein wenig zwischen Dickinson und Rd Liapakis von Mystic Prophecy liegt. In thrashigeren Momenten schimmert auch mal ein bisschen Phil Anselmo durch. Also, eine durch und durch packende Stimme.
Die Riffs und Rhythmen hingegen sind meist einfacher und eingängig gestickt, zitieren durchaus auch mal die ein oder andere Hard Rock Größe. Und auch wenn's mal thrashig brachialer wird, klingen die Saiten immer noch etwas zurückgenommen. Hier täte der ein oder andere wütende Ausbruch eventuell gut. Angetrieben vom Power-Opener „White Chapel“ findet der Hörer aber sofort hinein in die Musik von Paradox Community. Wie gesagt, die musikalische Linie ist leicht nachzuvollziehen und sperrige Momente gibt es so gut wie keine. Direkt und straight, so kommen die 10 Songs rüber, die durchaus im Härtegrad von den bereits erwähnten Mystic Prophecy liegen.
Die Thrash Metal Verneigungen „Burning“ und „No Respect“ liegen naturgemäß im härterern, abgefahreneren Bereich als beispielsweise die gemäßigteren „Silent Sadness“ oder „Desire 2“. Hier wird auch das ein oder andere Maiden-Zitat deutlich. Sicherlich auch ein nicht unerheblicher Einfluss der Band. Mit den sich selbst feiernden „Paradox Com“-Shouts im Abschluß-Track „Paradox Community“ weiß ich allerdings nicht so recht was anzufangen. Dafür überrascht manches kurze progressive Schmankerl, das man integriert und man merkt, das die Band absolut an Abwechslung interessiert ist.
„Omega“ ist ein guter Start für Paradox Community, auch wenn man sich auf einen eigenen Stil wohl noch nicht festlegen will. Der Gesang ist überragend, die Instrumentalarbeit solide. Da kann durchaus in Zukunft was vernünftiges heranwachsen. Für den Anfang nicht schlecht.
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