VÖ: 01.02.2017
Label: Eigenregie
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Order To Ruin hatten seit ihrer Gründung verstärkt mit Line Up Wechseln zu kämpfen, gerade was den vakanten Posten am Mikro betrifft. Mit Mike Seidel hat man nun so wie's ausschaut eine Konstante reingebracht, denn er singt nun schon auf dem dritten Album. Überhaupt haben Order To Ruin schon Einiges veröffentlicht, obwohl man ja erst seit 5 Jahren aktiv ist. Das vorliegende neue Album „Lunar Asylum“ ist schon das sage und schreibe sechste Album der Melo-Deather aus Münster. Allesamt in Eigenregie erschienen, so wie das aktuelle Album auch.
Order To Ruin sind in erster Linie die Band von Gitarrist Denis Pfeffer, der die Band gegründet hat und auch für die Lyrics und das Programming verantwortlich zeichnet. Da sind wir auch schon an einem leicht negativen Punkt. Order To Ruin haben keinen echten Drummer in ihren Reihen. Für viele ist das bereits der Gnadenschuß für eine Band, ich behaupte....man merkt es dem Album kaum an, daß die Drums per Computer gestrickt wurden.
Ansonsten wirkt das Trio wie alte Hasen im Geschäft. Der Sound wummert, die Songs kommen brachial (gerade die...ähm..Drums !) und der Gesang klingt zwar wie viele Melo-Death-Shouter, aber auch nicht schlechter.
Nach unheilverkündendem Intro („Transcending Superior Cosmos“ - viel zu lang für einen Intro-Namen) knallt's mit „Planet Zero“ gleich ins Gebälk. Herausragend die technisch hervorragenden Gitarren-Riffs und die Wucht der (programmierten) Drums. Der Sound wirkt äußerst fett und die Mischung aus Thrash-Rasereien und melodischem Deathgeballer funktioniert wie eine Eins.
Die in der Bandinfo genannten Einflüsse von At The Gates und Dark Tranquility trifft es eigentlich ganz gut, denn in ähnlicher Art und Weise läuft das Geschehen auch bei Order To Ruin ab. Die Songs halten alle das vorgegebene Level und einen wahren Ausfall gibt es nicht zu beklagen.
Abrissbirnen wie „Dreamdemon“, das fantastische, groovige „Necromorph“ oder das alles killende Titelstück „Lunar Asylum“ machen selten Gefangene und trümmern dich ungespitzt in den Boden.
Nur selten blitzt mal die teilweise mit Powermetal-Songs durchsetzte Vergangenheit durch. Wenn dann mal in einigen Song-Parts, aber einen reinen vom Melo-Death abweichenden Song finden wir auf „Lunar Asylum“ nicht.
Es ist irgendwie komisch, daß man von Order To Ruin bisher so wenig gehört hat. An den Fähigkeiten von Denis, Mike und dem zweiten Gitarristen Simon kann es nicht liegen. Auch die Aufmachung des Albums ist professionell gestaltet und stimmig inszeniert. Also liegt es doch an dem fehlenden Drummer ? - wohl kaum. Eher doch an dem Umstand, daß die Band alles in Eigenregie löst. Da sollte sich zukünftig doch echt mal ein anständiges Label finden lassen. Bands wie Order To Ruin dürfen definitiv nicht unentdeckt bleiben.
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