ODIUM - The Science Of Dying

Tracklist:

  • The Science of Dying 
  • Who I Am
  • The Standard Operation Procedure
  • Die With Pride
  • Pain 
  • War
  • A Tragedy
  • Princess of Death
  • The Answer

Info:

VÖ:  18.08.2014

Label:  Noisehead Records


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung8/ 10



Manchmal geht das Musik-Schicksal seltsame Wege. Da existiert eine Band bereits seit ungefähr 20 Jahren, hat etliche Alben auf dem Buckel und kommt aus der näheren Umgebung von einem selbst (hier Großraum Frankfurt / Main). Trotzdem hat man die Band irgendwie bisher noch nicht bewußt wahrgenommen. Woran das liegt ? - Keine Ahnung. An der Qualität der Musik mit Sicherheit nicht, aber dazu später.

Die Rede ist von Odium, Hessen-Fünfer des Bereichs melodischer Thrash Metal. Aktuell hat man eine neue Langrille draußen namens „The Science of Dying“, welches, wenn ich dies richtig interpretiere, schon etwas länger fertiggestellt ist, aber durch Vertriebsschwierigkeiten des Labels jetzt erst so richtig das Licht der Metal-Welt erblickt. Dies soll aber nicht das Thema sein, wir konzentrieren uns lieber auf die neun neuen Songs, denn nur darum geht es wirklich.

Dabei fängt das Album mit dem Titelsong-Opener noch recht gewöhnlich an. Typisches Thrash Riffing, wie man es schon oft gehört hat und auch der biestige Refrain bietet nicht wirklich Außergewöhnliches, auch wenn dieser trotz aggressiver Ausrichtung recht eingängig rüberkommt.  

Doch mit „Who I Am“ geht’s dann richtig los.  Der Einstieg erfolgt in bester Kreator-Soundwand-Manier und der Song an sich mutiert zu einem räudigen, fast streetpunk-artigen Thrash Geballer. Sänger Ralf Kunkel bringt trotz aller Schnelligkeit die Aggressionen auf den Punkt und die beiden Gitarristen  Rochus und David verfeinern die typischen Thrash-Rhythmen und Riffs immer mal wieder mit einer eigenen kleinen Idee. Macht Laune !!

Daß man ein Fan von kurzen Intros ist, beweisen Odium im folgenden „The Standard Operation Procedure“. Ähnlich wie beim Opener beginnt der Song mit einer kurzen, futuristisch anmutenden Einleitung. Die Gitarrenarbeit wirkt zum ersten Mal um einiges melodischer und auch der meist mehrstimmige Refrain zieht den Song mehr in die reine (Speed-)Heavy Metal Ecke.  

Bei „Die with Pride“ hat man sich Unterstützung durch Legende Paul DiAnno besorgt, den man vom gemeinsamen Touren kennt. Und das Biest lässt es sodann auch amtlich krachen, auch wenn der Song eher in schleppendem Tempo operiert und ganz klar mehr Wert auf die Gesangslinien legt. Ziemlich düsteres Teil mit herrlich fiesem Gastsänger.

Natürlich ist ein Song mit solch prominenter Unterstützung auch irgendwie der Höhepunkt des Albums. Aber auch der Rest des noch folgenden Programms kann weiterhin überzeugen. So ist „Pain“ ein lupenreiner Riff-Thrasher mit melodischen Soli, „War“ dagegen wirkt austauschbarer, überrascht aber mit urplötzlich auftauchendem Kinderchor zum Schluß.

„A Tragedy“ bietet routinierten Thrash, erlaubt aber aufgrund der Länge (über 6 Minuten) auch mal das ein oder andere melodische Breakdown, um den Song nicht verflachen zu lassen. Irgendwie hab ich auch den Eindruck, daß Ralf von Song zu Song angepisster wirkt, hat man ihm deswegen bei „Princess of Death“ die Vocals teilweise technisch verzerrt, ha ha ? Spaß beiseite, der Song wirkt wie Powermetal (Gamma Ray, Primal Fear) goes Thrash und bekommt durch diese technische Spielerei den oft zitierten Aha-Effekt.  Gut gemacht, neben „Die with Pride“ der Höhepunkt des Albums.  

Zum Abschluß bekommt man mit „The Answer“ dann noch den melodischsten Song zu hören, der mit druckvollem, äußerst mitsingbarem Refrain den würdigen Ausklang unter ein gutklassiges Album setzt.  

Auch wenn sich Odium logischerweise durchaus oft bei bekannten Größen der Thrash-Szene bedienen, garnieren sie ihre Songs mit eigenen Ideen und nicht selten auch mit überraschenden Wendungen. Die Band wirkt trotz der bereits angesprochenen langjährigen Existenz noch herrlich ungestüm und unverbraucht. Auch daß man sich nicht auf Thrash beschränkt, sondern viele melodische Elemente aus dem Powermetal-Bereich integriert, kann man den Hessen zu Gute halten.  

Zwar könnte die Produktion das ein oder andere Mal mehr Druck vertragen, aber Alles in Allem eine runde Sache.  Darauf einen Äppler !!

 



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