OCEANS OF SLUMBER - Oceans Of Slumber

Tracklist:

  • The Soundtrack To My Last Day Pray For Fire
  • A Return To The Earth Below
  • Imperfect Divinity
  • The Adorned Fathomless Creation
  • To The Sea (A Tolling Of The Bells)
  • The Colors of Grace
  • I Mourn These Yellow Leaves September (Momentaria)
  • Total Failure Apparatus
  • The Red Flower
  • Wolf Moon 

Info:

VÖ: 04.09.2020

Label: Century Media


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10 



Ich habe schon einige Bezeichnungen des Musikstils gelesen, wenn es um die Texaner Oceans Of Slumber geht. Manche sprechen von Death/Doom, andere von Progmetal. Wiederum andere von Ambient Black Metal und so weiter. Richtig ist, daß von allem etwas vorhanden ist, aber meiner Ansicht nach das Hauptaugenmerk auf düsterem Metal, also quasi Dark Metal liegt, der hauptsächlich durch den Gesang von Cammie Gilbert geprägt wird, welche seit dem zweiten album („Winter“ 2016) das Mikro bei den Amis schwingt.

 

Auch was das Songwriting betrifft, ist Cammie neben Drummer und Mainman Dobber Beverly integriert, so daß sich die Musik dem Gesang besser anpasst als zuvor. Das neue, mittlerweile vierte Album der Band ist schlicht „Oceans Of Slumber“ betitelt und sticht sofort durch das düstere, aber ungemein epische Albumartwork hervor. Über 1 Stunde und 11 Minuten ist das Album lang. Reichlich Stoff also, den es musikalisch umzusetzen gilt.

 

„The Soundtrack To My Last Day“ nennt sich der Opener und der Songtitel sagt schon viel aus. Ein Wechselbad der Gefühle bricht über den Hörer herein. Neben dem guten, recht weinerlichen Gesang von Cammie Gilbert, der auch an Bands wie Lacuna Coil erinnert, bricht immer wieder das gutturale Tier in den Songs aus. Das tiefe Growlen schleppt manche Songs tatsächlich in kurze Death-oder Black Metal Spuren. Was vorherrscht ist aber immer tiefe Melancholie und Dunkelheit, die aber trotzdem feine Melodien hervorbringt.

 

Gänsehaut kommt auf beim tragisch schönen „A Return To The Earth Below“. Ein Ausbruch an Emotionen in Form von Gesang und bombastischer Musik lässt den Mund weit offen stehen. Auch in Folge gelingt es der Band immer wieder durch komplexe Strukturen das Album über die besagte Länge nicht langweilig werden zu lassen, auch wenn manche Songs aufgrund ihrer Epik besser funktionieren als andere.

 

Die angesprochenen Death-/Black Growls halten sich in Grenzen. Lediglich bei „Total Failure Apparatus“ spielen sie mal ein tragende Rolle. Klar, Wechselgesang von weiblich klar zu männlich brutal ist nicht neu. Epica fallen da sofort ein. Aber die Musik ist doch weit...ja...progressiver als bei den Genannten. Somit kommen auch die Leute zu ihrem Recht, welche die Musik von Oceans Of Slumber als Progmetal bezeichen. Aber, wie gesagt, das ist nur ein kleiner Teil der musikalischen Ausrichtung.

 

Wenn man Oceans Of Slumber etwas vorwerfen kann, dann den Umstand, daß keiner der Songs so richtig nachhaltig im Ohr bleibt. Vom angesprochenen „A Return To The Earth Below“ mal abgesehen. Im Nachhinein kann keiner mehr sagen, was jetzt welcher Song war. Dafür ähnelt sich manches zu sehr und anderes dafür ist zu komplex strukturiert. Auf Albumsicht kann „Oceans Of Slumber“ aber als Ganzes überzeugen und liefert großartigen, düsteren Metal ab, der auch technisch große Klasse beweist. Tolles Album, daß aber mehrere Durchgänge erfordern könnte, bis es sich einem komplett erschließt.  

 



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