VÖ: 20.08.2021
Label: Noble Demon Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 6/ 10
Die Finnen Oceanhoarse werden als neues heißes Eisen im Metal-Land gehandelt. Zumindest wenn man dem Infoblatt glauben mag. Das Quartett ist musikalisch so neu nicht mehr. So spielte Gitarrist Ben Varon schon bei Amoral und Bassist Jyri Helko spielt auch bei Warmen. Drummer Oskari Niemi und Sänger Joonas Kosonen sind dagegen noch echt unbeschriebene Blätter. „Dead Reckoning“ heißt das Debut Album und bietet 13 Songs mit reichlich modernem Stoff.
Oceanhoarse erinnern mit ihren harschen, modernen Riffs ein wenig an Machine Head, lassen aber auch einige Phasen des Metalcores einfließen. Dabei machen die Jungs ihre Sache gar nicht mal schlecht, es ballert an alle Ecken und Enden und hauptsächlich wird durch Joonas amtlich gebrüllt.
Die beiden ersten Stücke „Headfirst“ und „Lock“ hauen dabei in kompromissloser Art und Weise drauf. Es wird aber recht bald deutlich, daß Oceanhoarse, wie so viele andere gleichgesinnte Kapellen, auf Wechselgesänge von brutalem Gebrülle und Klargesang setzen. Zu gute halten kann man der Band, daß diese Klargesänge...ja...dennoch eine gewisse Rauhheit aufweisen.
Es gibt aber auch melodischere Geschichten zu erleben, wie zum Beispiel bei „Reaching Skywards“, das im Refrain und generell schon fast dem Powermetal zugeschrieben werden kann. Meist begnügen sich die Melodien allerdings in Abwechslung mit Powerchords tiefer gestimmter Saiten, die den Härtegrad immens nach oben schrauben.
Große Highlights finden sich nicht mehr ein. Songs der Marke „Fields Of Severed Dreams“, dem Titelsong oder „From Hell To Oblivion“ sind qualitativ gut gezockt, bringen aber nichts Neues auf's Parkettt, was man von ähnlichen Bands nicht schon vorher gehört hat. Man reiht sich quasi in die Riege der vielen Modern Metal Bands mit Core-Einschlag ein. Immer wenn's in Richtung Machine Head geht, wissen die Finnen am meisten zu gefallen.
Somit ist Oceanhoarse mit „Dead Reckoning“ noch nicht der große Schlag gelungen, ohne allerdings viel schlechter zu sein als die Konkurrenz. Ist halt alles in dieser Art schon mehrfach dagewesen. Die Zielgruppe kann sich mit diesem Album aber durchaus angesprochen fühlen.
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