VÖ: 17.04.2020
Label: Argonauta Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
„Den Tredje Dagen“, was wohl soviel heißt wie „der dritte Garten“ ist das sechste Studioalbum der schwedischen Psychedelic Doomer Ocean Chief. Und es ist ein gewaltiges Album geworden. Vier Stücke befinden sich lediglich auf diesem Werk, was allerdings dennoch nahezu 45 Minuten Musik bedeutet. Denn bis auf „Den Sista Resan“ sind alle Songs 10 – 15 Minuten lang. Klar, daß einem das enorm viel Aufmerksamkeit abverlangt.
Die 2001 gegründete Band versteht es ganz hervorragend, schleppende Urgewalt mit eiskalten, harschen Vocals zu verbinden, was eine Atmosphäre aufkommen lässt, die einen eben nicht kalt lässt. Das Titelstück eröffnet „Den Tredje Dagen“ äußerst heavy, im Verlauf verändert sich der 10-minüter durch tiefe, teils fuzzige Gitarren mit den harsch aggressiven Vocals von Tobias Larsson, außerdem auch der Drummer von Ocean Chief, zu einer wahren Doom Walze. Sehr intensiv uns brutal düster quält sich die Nummer ins Ziel.
Langsamer startet „Hyllningen“. Es folgen flirrende Sounds mit mehrstimmig eingängigem Gesang, der im Gegensatz zum Opener „versöhnlicher“ ausfällt. Eher betörend fließt der Song dahin, bis er ein immer schleppenderes, zähflüssigeres Gebilde entstehen lässt. 11 Minuten reinster erkaltender Lava strömt aus. Die folgenden 15 Minuten gehören „Dömd“. Erneut schleppend, aber sehr heavy beginnt dieser gewaltige, fast erdrückende Monolith, dem Tobias Larsson abgrundtiefe, höllische und barbarische Vocals spendiert. Ein Gebirge extemen und impulsiven Sounds.
Den eigentlichen Abschluß bildet „Den Sista Resan“, wie schon erwähnt mit 7 Minuten der kürzeste Track auf „Den Tredeje Dagen“. Atmosphärisch dicht wie zuvor, aber rein instrumental und nicht so hart wie die drei anderen Songs bewährt sich die Nummer als ergreifend und faszinierend. Ein idealer Abschluß für ein sehr soundintensives, mit psychedelischen Sprenkseln versehenes Doom Album.
Aber halt...es gibt auch noch einen Bonustrack mit „Dimension 5“. Nochmals 15 Minuten Zugabe und nach langsamem Beginn ein ständiges Auf und Ab atmosphärischer Gefühlswelt. Sehr moll-lastig präsentiert sich dieses ebenfalls rein instrumentale Zusatz-Schmankerl.
Ocean Chief verwandeln dein Wohnzimmer beim Hören von „Den Tredje Dagen“ in eine Mischung aus nordischen, eisigen Gebirgen und einem Strom von zähfließender Lava. Atmosphärisch sehr intensiv lässt es die Band durch Gitarreneruptionen aber auch durchaus krachen und entfaltet einen Sound, der beeindruckt. Nach fünf Jahren Funkstille ein starkes Tondokument der Band aus Möltby.
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