O.A.K. (Oscillazioni Alchemico Kreative) - Nine Witches Under A Walnut Tree

Tracklist:

  • Chlodswinda
  • Gioconna
  • Dame Harvillers
  • Janet Boyman
  • Franchetta Borelli
  • Polissena
  • Donna Prudentia
  • Nadira
  • Rebecca Lemp

Info:

VÖ: 01.09.2020

Label: Goodfellas

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8,5 / 10 



2 ½ Jahre ist es her, daß der italienische Songwriter, Komponist und Multi-Instrumentalist Jerry Cutillo mittels seines Projekts O.A.K. (Oscillazioni Alchemico Kreative) das faszinierende Konzeptalbum über „Giordano Bruno“ herausgebracht hat. Quasi das Mittelstück einer auf Trilogie angesetzten Geschichtenerzählung. Diese vollendet nun eine Story über die „Nine Witches Under A Walnut Tree“. Jeder der neun Songs erzählt über eine dieser Hexen, über welche die Legende folgendes sagt:

 

„Der Legende nach flogen die Hexen durch die Schluchten des Monti del Taburno in der Nähe der Stadt Benevento zu einem Walnussbaum, wo sie Rituale feierten. Am 14. November 1572, während die Erde im Licht der Tycho-Supernova leuchtete, verschmolzen neun Geschichten zu einer, die ein Band tiefer Empathie sublimierten, das unter den Zweigen dieses verzauberten Baumes fester wurde.“

 

Auch wenn Jerry Cutillo wie immer die meisten Instrumente selbst eingespielt hat, kann er auch auf dem neuen Album auf jede Menge Mitmusiker zurückgreifen, die ihn in einzelnen Parts oder generell unterstützt haben. Allen voran Jonathan Noyce, der bis auf einen Song alle Bass-Linien eingespielt hat. Um in die Geschichte einzutauchen, nimmt man am besten das Booklet in die Hand. Wir konzentrieren uns hier ausschließlich um die Musik.

 

Zu Beginn bei „Chlodswinda“ sind Geräusche von der Strasse zu hören, Pferdegetrappel-u. Gewieher, bevor Keyboards und Akustik-Gitarre einsetzen. Jerry Cutillo's einfühlsamer, beinahe betörender Gesang ist in italienischer Sprache gehalten. Bis auf den letzten Song, aber dazu später. Insgesamt verbreitet der Opener eine flotte und fröhliche Stimmung.

 

Bei „Gioconna“ setzt erstmals die für O.A.K. charakteristische Flöte ein, die in Folge öfters zu hören sein wird. Leicht spacige Keyboards wirken fremdartig, gesanglich wird von Sopranistin Tetyana Shyshnyak unterstützt. Daniele Fuligni leitet am Flügel „Dame Harvillers“ ein, bei dem Cutillo eher in erzählerischer Art und Weise intoniert. Etwas flippige Keyboardklänge runden den Song ab.

 

Einer von zwei rein instrumentalen Stücken folgt mit „Janet Boyman“. Eine Hexe, die wohl übers Wasser kam. Davon zeugen sprudelnde Geräusche zu Beginn. Auch hier herrscht die Flöte vor. Mit elegischer Gitarre startet „Franchetta Borelli“. Traurig, schaurige Klänge sind nun angesagt. Mit wundervollem Gesang ausgestattet, wird der Song im Verlauf flotter und Jerry Cutillo flüstert die Lyrics am Ende gefühlvoll.

 

Etwas fremdländisch geht es zu bei „Polissena“. Zerfahrene Keyboardflächen und ein Bass/Flöte Part machen den Track nicht unbedingt leicht zugänglich. Der progressive Anspruch des Albums schlägt hier voll durch und fordert den Hörer. Ach ja, dies ist übrigens der zweite, rein instrumentale Song. Akustik-Gitarre/Gesang und diverse Glockenschläge umrahmen „Donna Purdentia“, dem harmonischer Gesang obliegt und gar mit Saxophon Solo aufwartet (David Jackson).

 

Nach sphärischem Beginn flüstert Cutillo erneut bei „Nadira“. Keyboardspielereien ragen heraus und eine längere Flötenpassage betört zum Ende hin. Wie auch beim Vorgängeralbum hat Gerlinde Roth mit „Rebecca Lamp“ einen Song lyrisch beigesteuert. Und dies ist auch der Song, der als einziger (neben den Instrumental-Songs) nicht in italienisch auftrumpft. Sondern in deutscher Sprache, ebenfalls von Jerry Cutillo gesungen, was durchaus gewissen Charme besitzt, auch wenn dabei eine Talkbox benutzt wird. Gerlinde selbst steuert die Spoken Words der Nummer bei und diverse Hintergrundsängerinnen liefern feine Nuancen ab. Auch der Albumabschluß zeugt von positiven Stimmungen, wirkt beinahe folkloristisch und endet spacig und mit Gelächter.

 

Auch mit „Nine Witches Under A Walnut Tree“ ist Jerry Cutillo mit seinen Mitmusikern von O.A.K. ein interessantes Konzeptalbum gelungen. Die Story dieser Legende ist vielleicht ein wenig krude, lässt sich aber musikalisch gut umsetzen. Auch die Rahmenbedingungen mit Albumartwork, Booklet etc. zeugen von viel Liebe zum Projekt und all dies produziert eine wundervolle Stimmung, die das Hören zum Genuß macht.

 

Vielleicht war „Giordano Bruno“ im Vergleich noch etwas intensiver und sorgte für etwas offenere Münder. Dennoch können auch die „Hexen unter dem Wallnussbaum“ absolut überzeugen. Ein feines Album im Bereich des Progrocks, dem viele Details und Feinheiten spendiert wurde. Natürlich auch diesmal eine absolute Empfehlung. 



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