VÖ: 16.07.2021
Label: Rockshots Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Daß es für Bands aus Australien noch nie einfach war, außerhalb des Landes Fuß zu fassen, ist kein Geheimnis. Bis auf ein paar bekannte Ausnahmen, hat es für den sogenannten Durchbruch aufgrund finanzieller oder zeitlicher Möglichkeiten selten gereicht. Daß aber dennoch aus Australien hervorragende Bands stammen, ist ebenfalls kein Geheimnis. Ein gutes Beispiel für das Ganze sind Nothing Sacred. Die Band wurde 1983 gegründet und hatte auch schon mal die Support Rolle für Megadeth oder PaulDiAnno. Natürlich lediglich in Australien. Auch ein Album und ein paar Singles zieren den Werdegang der Band, die sich Mitte der 2010er Jahre erneut angeschickt hat, ihr Musik zumindest mit Live Auftritten unter die Leute zu bringen.
Jetzt erscheint mit „No Gods“ das zweite, vollständige Album und sollte prinzipiell für Fans des ehrlichen, traditionellen Heavy Metals eine Bereicherung sein. Ausgestattet mit zwei Gitarristen (Stu Bedford und George Larin) legen Nothing Sacred viel Wert auf krachende, schwere Power Riffs, die einem zwar nicht unbekannt vorkommen, aber unwillkürlich die Fäuste nach oben recken lassen. In schnelleren Momente wie beim Opener „Final Crime“ oder „Killing You“ schleicht sich zudem ein leichter Thrash Faktor ein, ohne jedoch die Melodiebögen und eingängigen Refrains zu vergessen.
Der Gesang ist allerdings ein zweiseitiges Schwert. Recht klar aber knödelig intoniert Sänger James Davies die Songs, besitzt dabei ungefähr das Gesangpotenzial wie ein John Gallagher von Raven. Nicht unbedingt großartig, aber mit eigenem Charme. Ab und zu liegt der Gute ein wenig neben der Spur, was zudem die gewisse Kauzigkeit der Musik unterstreicht. Fulminante Wuchtbrummen wie „Cold Black“ und „False Prophets“ wechseln sich mit Midtempo Gediegenheiten wie „False Propehths“ oder dem Straßen-Rock entlehnten „Stoner“ ab. Genügend Facetten also, um über Albumlänge ansprechend zu unterhalten.
Vermutlich werden es Nothing Sacred auch diesmal schwer haben, außerhalb Australiens Fuß zu fassen, denn trotz aller neuen Medien und Vertriebsmöglichkeiten, ist es doch heutzutage mehr denn je der Live-Sektor, welcher einer Band ein gewisses Renommee beschert. Und da benötigt es halt viel Geld und Zeit, wenn man aus Down Under kommt und weltweit aktiv sein will. Nichtsdestotrotz sollte man „No Gods“ eine Chance geben. Denn der old-schoolige Heavy Metal, der auch mal Priest, Motörhead oder Metallica zitiert, ist kein schlechter.
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