VÖ: 30.03.2015
Label: Mighty Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Es gibt Bands, deren Namen tauchen immer mal wieder vor deinem Inneren auf, deren Logos erinnern dich immer mal wieder, daß es diese Band gibt....aber richtig wahrgenommen hast du diese Bands trotzdem bisher noch nicht. Du hast unbewusst den ein oder anderen Song der Combos gehört, festgenagelt blieb aber ebenfalls nichts. Bis dich dann eines Tages ein komplettes Album einer solchen Band total überfährt.
So geschehen mit den französischen Death-/Thrashern No Return, deren 10. (!!) Album „Fearless Walk to Rise“ nun vorliegt. Gegründet wurde die Band bereits 1989, das zweite Album „Contamination Rises“ wurde in den legendären Morrissound Studios in Tampa/Florida aufgenommen und Touren mit Motörhead, Coroner, Sepultura, Arch Enemy und vielen anderen stehen konsequenterweise ebenfalls zu Buche. Aber irgendwie hat es nie dazu gereicht, die zweite Reihe zu verlassen und durchzustarten.
Mit „Fearless Walk to Rise“ bietet sich nun also eine erneute Chance und die steht gar nicht mal so schlecht, wenn man sich die neun Abrissbirnen des Albums zu Gemüte führt.
Nach einem atmosphärischen Intro („Ascent“) ballert der Franzosen-Fünfer mit dem Doppelschlag „Stronger Than Ever“ (der Titel könnte Programm sein !) und „Submission Falls“ mit unbarmherzigen Thrash Salven knallhart los. Die Nähe zum Death Metal liegt meist in den Vocals von Mick Caesare begründet, der herrlich fies und tief durch die Gegend brüllt.
Die ganz große Stärke von No Return liegt bei den Drums. Was Drummer Joel Barbosa hier an Drive und Power verursacht, ist mit einer Dampfwalze zu vergleichen, die alles niedermäht.
Technisch äußerst versiert und durch die langjährige Erfahrung routiniert gehen aber auch die Gitarristen Alain Clement und Jerome Point-Canovas zu Werke.
Nach den Full-Power Openern fügt man im Folgenden immer mal wieder ein kurzes Breakdown ein und zeigt auch durchaus eine melodische Ader. Vor allem „Paint Your World“ ist hier zu nennen, was fast schon ein paar Powermetal-Züge aufweist.
Riff folgt auf Riff, Thrash-Kanonenschlag auf Rhythmus-Power. Bestens nachzuhören beim Abschlußtrack „Hold My Crown“, wenn Mick Caesare sein „Go“ brüllt, und dann die Luzie unwiederstehlich abgeht. Aber auch die Songs dazwischen wie „Fearless“, „Bloodbath Legacy“ oder „Face My Dark“ bieten genügend Stoff, dem harten Banger die Rübe abzumontieren.
„Fearless Walk to Rise“ ist ein kompetentes, klasse funktionierendes Thrash-Album mit dezenten Death-Anleihen geworden, welches von Jacob Hansen nicht zu modern produziert wurde und somit sowohl den Old-School-Thrashern, die mit Testament aufgewachsen sind als auch neueren Thrashliebhabern der The Crown-Klasse gefallen dürfte.
Ein Album, daß alle Voraussetzungen mitbringt, endlich die Ernte der jahrelangen Arbeit einzufahren und in die erste Liga aufzusteigen.
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