VÖ: 20.03.2020
Label: Noble Demon
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Bereits 1997 gründete sich die südamerikanische Death Metal Combo No Raza. Südamerika ist ja schon lange kein Geheitip mehr und nicht nur Sepultura haben es international weit über die Grenzen geschafft. Die Kolumbianer sind mittlerweile sogar nach Florida/USA übergesiedelt, so daß das vierte Album „Transcending Material Sins“ erst recht internationale Beachtung finden sollte.
No Raza spielen technisch hochwertigen Death Metal in der Linie solcher Bands wie Obituary, Asphyx oder Grave, beinhalten alle Trademarks, die man als solche Truppe benötigt. Dabei ist „Transcending Material Sins“ ein recht derbes Death Metal Album. Dies liegt nicht zuletzt an den tiefen, bösartigen und tödlichen Growls von Sänger Juan Guillermo Cano. Der Junge gurgelt wirklich alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Nebenbei bedient er auch noch die zweite Gitarre und unterstützt so den riffgewaltigen Death Metal Sound von Hauptgitarrist Camilo Sanchez.
Von schnell gezockten Abrissen wie dem Opener „On The Verge Of Dying Out“, „Decontamination“ und „Scorn“ lassen No Raza desöfteren zugunsten Midtempo-Wuchtbrummen wie „Reborn“ oder „Alteration Mental“ ab. Klar wird viel getrickert, aber in den groovigeren Nummern auch mit ordentlichem Punch (drums - Jairo Hernan Gomez) die Felle verdroschen, so daß eine wahre Death Wand entsteht.
No Raza liefern sowohl als auch auf hohem spielerischen Niveau ab. Der Sound ist zudem von feinster Qualität und immer wenn's gerade mal eine Spur zu klinisch produziert wirkt, bekommt man rechtzeitig die Kurve zu dichter Death Metal Atmosphäre. Warum die Band aber das zweiminütige atmosphärische Instrumental „Transcending Material Sins“ ans Ende des Albums gestellt hat, weiß ich nicht. Als Rausschmeißer taugt das nicht, eher als vielversprechendes Intro.
Egal, No Raza sind absolut von internationalem Format und stehen vieler ihren amerikanischen und auch europäischen Kollegen in nichts nach. Auf Albumlänge fehlt wohl die aufkommende Spannung, dafür weichen die Südamerikaner zu selten von ihren Vorgaben ab. Auch wenn sich tatsächlich mal ab und an eine richtig melodische Gitarrenmelodie in den ein oder anderen Song einschleicht. Echt gutes Death Metal Album, daß freundlicherweise nicht allzu modern ausgefallen ist.
Kommentar schreiben