NINE SKIES - The Lightmaker


Tracklist:

  • An Fanaí (Intro) 
  • The Explorer (feat. Riccardo Romano)
  • The Dreamer (feat. Martin Wilson) 
  • The Chaotic (feat. Adam Holzman, Arnaud Quevedo & Laura Piazzai)
  • The Lost (feat. Kristoffer Gildenlöw)
  • The Wanderer (Interlude)
  • The Haunted (feat. Charlie Bramald
  • The Architect (feat. John Mitchell & Marco Minnemann)


Info:

VÖ:  18.09.2023

Label:  Eigenregie


Video:


Bewertung:

 

Autor: Kerbinator

 

Bewertung:  8,5 / 10



Die französischen Progmusiker Nine Skies bringen mit „The Lightmaker“ ihr mittlerweile viertes Album heraus. Erzählt wird die Geschichte des Protagonisten namens Rudy und die sechs Songs werden auch von sechs verschiedenen Sängern dargeboten. Sicherlich ist das neue Album auch ein sehr spezielles, da der langjährige Gitarrist Eric Bouillette ja vor einiger Zeit leider verstarb. Dennoch ist „The Lightmaker“ kein melancholisches Werk aus der Feder von Gitarrist und Mainman Alexandre Lamia. Nein, viel positive Vibes gibt es zu erleben, neben vielem anderen.

 

Die Anzahl der Gäste auf dem Album ist erwartungsgemäß wieder sehr hoch, was sich hauptsächlich auf die verschiedenen Vokalisten begründet. Nach einem mit Wind, Akustik-Gitarre und verklärten Klängen ausgestatteten Intro („An Fanai“) geht’s los mit ruhigem Gesang von Riccardo Romano und Kirchenorgel. Der Song nimmt dann etwas Fahrt auf durch flotte Gitarrenthemen, aber auch warme Synthies im Background. Im Verlauf wird das Stück immer intensiver bis hin zu Screamgesang und weinerlicher Stimme im Wechsel. Dazu ein paar jazzige Momente für die Dramaturgie und zum Abschluß mit Flüstervocals und Piano. Keyboards am Ende verheißen den Hang von Nine Skies zum Neoprog.

 

Es sei hier bereits erwähnt, daß Anne Claire Rallo mit ihrem Keyboardspiel wieder die Songs in feinstem Neoprog-Fahrwasser trägt und einen hervorragenden Job hingelegt hat. Auch „The Dreamer“ beginnt symphonisch ruhig, mit schönen Klängen und träumerischer Stimmung. Als der Gesang einsetzt wird man unweigerlich an vergangene Zeiten erinnert und ja…die Stimme gehört Martin Wilson, der mit seiner Band Grey Lady Down schon so manches Progherz verzaubert hat. Zwischendurch wechselt auch dieser Song wieder zu intensiven Momenten, ein wunderbares, langes Instrumentalsolo zeugt vom Können der einzelnen Musiker, bis hin zum symphonischen Ende.

 

Etwas härter, mit Ähnlichkeiten zu Arena, startet „The Chaotic“, das dem Namen entsprechend auch ein wenig chatotisch wirkt. Gitarrenriffs und verzerrter Gesang scheuchen einen aus der eventuell aufgekommenen Lethargie und Laura Piazzai als Gegenpol mit charmanter Stimme begleitet den Mix aus Spoken Words, abgehackten Rhythmen und Gitarrengefrickel.

 

Danach fährt „The Lost“ den Härtegrad mit Glockenschlägen am Anfang, ruhig rauhem Gesang (Kristoffer Gildenlöw) und Akustik Gitarre erst einmal wieder zurück. Warme Melodien und Flüstervocals berühren, bevor ein wuchtig dramatischer Part das düster melodramatische Finale einläutet.

 

Nach einen kurzen, verklärten Interlude („The Wanderer“) geht’s danach um einiges fröhlicher zu bei „The Haunted“ mit Charlie Bramaldi am Mikro. Gitarren und Keys umschreiben den schönen Gesang zusammen mit treibenden Drums (Johnny Marter), verspielten Klängen und einer fantastischen Passage bestehend aus zuerst Orgel und Flüstergesang, dann einem Wah-Wah-Solo, einer weiteren ruhigen Passage mit Akustik Gitarre und Harfe und dem sphärisch erzählten Abschluß.

 

Zum Ende des Albums gibt‘ s mit „The Architect“ dann das mit über 11 Minuten eigentliche Highlight. Martin Minnemann und John Mitchell’s unvergleichliches Gitarrenspiel setzen dem Arena u. IQ-ähnlichen Longtrack die Krone auf. Zwischen ruhig und flott hin und her pendelnd brilliert Mitchell mit gnadenlos elegischem Gitarrensolo und lässt keinerlei (Neo)Prog Wünche mehr offen.

 

 

„The Lightmaker“ ist wieder ein äußerst versiertes, anspruchsvolles Werk von Nine Skies geworden, das sich aufgrund der verschiedenen Gastsänger eher wie ein Projekt anfühlt. Dennoch begeistert das Konzeptalbum wie aus einem Guß und beinhaltet diesmal mehr Neoprog Anleihen als früher. Daher darf sich auch jeder Fan von Arena, IQ, Marillion etc. angesprochen fühlen und die Franzosen für sich entdecken, sofern man sie noch nicht kennt. Tolles Album !!



Kommentar schreiben

Kommentare: 0
Inhalte von Powr.io werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell und Marketing), um den Cookie-Richtlinien von Powr.io zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Powr.io-Datenschutzerklärung.