VÖ: 26.04.2019
Label: Mascot Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 6 / 10
Im Prinzip fängt's ja vielversprechend an, das Debut Album „Retribution Therapy“ der US Metalcore /Modern Metal Truppe Nine Shrines. Die Bandmitglieder sind seit längerer Zeit bereits im Geschäft, haben sich unter diesem Namen aber neu formiert. Allen voran Drummer Andrew Wetzel, manchen vielleicht bekannt von Attack ! Attack!
Der Opener „Nimrod“ haut wuchtig ins Gebälk und offenbart zwar die typischen Metalcore/Modern Metal Trademarks, kann aber durch seine harte Dichte und den guten Shoutgesang von ex-Strangers to Wolves Sänger Chris Parketny überzeugen. Doch bereits mit dem folgenden Titelsong „Retribution Therapy“ setzt etwas Ernüchterung ein. Zum einen ist der Refrain mehr für die hüpfende Generation gedacht, junge Leute die modernen Metal mögen werden es lieben. Mir ist's zu fad und dem Song wird Seele genommen. Zwar können die Gitarristen Andrew Baylis (ex-Life on Repeat) und Even McKeever (ex-Downplay) durchaus gut spielen, zocken aber auch nicht viel anders als Protagonisten wie Limp Bizkit, Papa Roach oder Nonpoint.
Und so geht’s dann auch weiter. Kurze interessante Momente wie beim ruhigen Start von „Hymn“ verblassen in typisch amerikanischem Metalcore-Einheitsbrei, der so gut wie nichts Neues bietet. Jetzt kann man natürlich sagen, im klassischen Metal gibt es auch kaum noch Innovationen zu verzeichnen, ja...aber im Bezug auf Songs zu schreiben, sind die meisten Bands der Metalcore-Bewegung meist meilenweit überlegen.
Klar, Songs wie „Chain Reaction“, „Pretty Little Psycho“ oder „Dead“ sind nicht schlechter wie Tracks gleichgearteter Bands, aber halt auch nicht aufregender. Tiefer gestimmte Gitarren, ab und an hämmernde Drums (ob die alle von Andrew Wetzel eingespielt wurden oder der Computer mittrommelte, kann man nur schätzen) und teils echt guter Gesang machen noch kein überzeugendes Album. Wechselgesang zwischen cleanem Gesang und Gebrüll sind natürlich auch bei Nine Shrines gerne genutztes Stilmittel.
Metalcore-/Modern Metal Fans amerikanischen Stils können eigentlich bedenkenlos bei „Retribution Therapy“ zuschlagen. Sie werden höchstwahrscheinlich mit dem bedient, was sie auch wollen. Mir ist's eine Spur zu eintönig und zu wenig abweschlungsreich.
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