VÖ: 16.10.2020
Label: Skol Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Wie eine frische Mischung aus guten NWOBHM Zutaten und Einflüssen der neuen, tradtionellen Heavy Metal Bewegung klingen die Finnen Nightstryke. „Storm Of Steel“ heißt plakativerweise das neue Album, welches nach dem selbstproduzierten Debut von 2017 („Power Shall Prevail“) nun das zweite der jungen Band ist. Klar, daß sich viel von den Vorbildern in der Musik der Finnen wiederfindet.
Nach einem kurzen Intro („Black Lotus“) fallen sofort die Gitarren-Riffs von „Read The Omens“ auf, die verdächtig nach älteren Judas Priest klingen. Dieser fast-forward Song wird von Double Leads der Gitarristen Juho Karpinnen und Rami Hermunen, der zudem das Mikro schwingt, beherrscht. Da kommen wir auch gleich zum kleinen Kritikpunkt, dem Gesang. Zwar klingt die Stimme von Rami nicht schlecht und ein wenig nach den „jungen Wilden“ gerade skandinavischer Herkunft, dennoch verbleibt die Stimmlage ab und zu etwas dünn. Mehr Schmackes könnte der Gesang ruhig vertragen. Dies ist aber oftmals das Problem, wenn der Sänger mittels Instrument einer Doppelbelastung nachgeht.
Dafür sind die Songs an sich sehr ausgewogen und sprechen alle eine eindeutige, traditionelle Heavy Metal Sprache. Hier und da mal ein Galoppel-Riff a'la Maiden, dort eine Hookline aus dem reichhaltigen Accept-Fundus. Nightstryke machen Vieles richtig und überzeugen mit gelungenem Songwriting.
„Chains Of Faith“ orientiert sich ganz klar an den Hits der frühen Iced Earth mit Matt Barlow. „Nosferatu“ hat dagegen einen recht eigenwilligen Refrain, der beinahe ein südländisches Flair einnimmt. Die Uptempo Nummern „Dogfight“, „Stranger's Blade“ und das mit epischen Zügen behaftete Titelstück „Storm Of Steel“ reihen sich dann nahtlos ein in die Riege der mittlerweile vielen NWOTHM Bands der Marke Ambush, Enforcer oder der deutschen Formation Stallion, sowie Blizzen.
Nightstryke sind noch nicht unbedingt der neue Stern am traditionellen Heavy Metal Himmel. Aber auf einem guten Weg, nachhaltig diesen so ursprünglichen Metalsound weiter mitzuprägen. Vielleicht sollte man überlegen, den Gesang einem reinrassigen Sänger auszugliedern. Oder aber, Rami Hermunen arbeitet hier noch ein wenig an Power und Glory und überlässt mehr Gitarrenfeinheiten seinem Saiten-Sidekick Juho. Alles in allem ein gutes Album in der Schnittmenge von NWOBHM und der sogenannten New Wave Of Traditional Heavy Metal. „Storm Of Steel“ erscheint auf dem Kultlabel Skol Records. Na, das alleine zeugt schon von Qualität
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