VÖ: 23.02.2018
Label: Revalve Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Neue Horizonte öffnen sich einem nicht unbedingt, wenn man „Inner Dislocation“ der italienischen Progmetal Band New Horizons hört. Aber auch die Befürchtungen, die man mittlerweile hat, wenn man die Worte italienischer Progmetal hört, bleiben weitestgehend aus. „Inner Dislocation“ ist allem Anschein nach das Debut der Band und hat trotz der vorhandenen Zutaten, die auch Gleichgesinnte wie Labyrinth und DGM verweden, seine ganz eigenen Momente.
Denn New Horizons gehen mitnichten auf Nummer sicher und kupfern bei Dream Theater und Co. ab, nein...die Italiener bringen viele Elemente in ihren Sound ein. Tasteninstrumente findet man fast in jeglicher Form. Mal typische Synthie Klänge, dann viele Piano-Varianten (Bar-Piano, Konzertpiano, Klavitaturen), sowie Mellotron, Orgel...und und und. Teilweise driftet man gar ins Jazzige ab, was bedeutet, daß die Songs auf „Inner Dislocation“ nicht unbedingt als eingängig zu bezeichnen sind.
Sänger Oscar Nini erinnert natürlich auch an James LaBrie, Roberto Tiranti und Mark Basile, manchmal aber auch an Oliver Philipps von der deutschen Progband Everon. Überhaupt klingen New Horizons in vielen Momenten eher nach Progressive Rock als nach Progmetal Bands. Zitate sperriger Protagonisten a'la Rocket Scientists, Yes oder die Roine Stolt Bands zeugen von musikalischer Reife, auch wenn die Band sich erst 2014 gegründet hat.
Das zum Ende des Albums auftauchende, in zwei Parts unterteilte „Borderlands“ ist auch aufgrund seiner Länge über 10 Minuten mit das Herzstück dieses Drehers und sagt eigentlich alles über die Leistungsfähigkeit von New Horizons aus. Und wem das nicht genügt, der kann auch noch das 8-minütige, rein instrumentale „Evolution“ zu Rate ziehen.
Immer wieder verweben die Italiener wunderschöne Harmonieparts mit unerwarteten Breaks und leicht disharmonischen Klängen, so daß das Album nie langweilig wird. Mal wird der Gesang verzerrt, dann geht’s mal düsterer zu („Inhuman Wrath“)....die Einfälle sind beinahe unendlich.
Also, New Horizons sind sicherlich nicht die reine Innovation im Prog(metal) Bereich, aber eine erfrischend andere Alternative als die klischeebehafteten Progmetal Massen. Die Vielfalt ist das große Plus und das Mastering des Albums durch DGM's Simone Mularoni sorgt für einen hervorragenden Sound, den man für solche Musik allerdings natürlich auch benötigt. Eine echt positive Überraschung !!
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