VÖ: 07.01.2022
Label: Uprising Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Aus dem schönen Ungarn kommt die melodische Death Metal Band Needless, die mit „The Cosmic Cauldron“ gerade ihr zweites Album veröffentlicht hat. Dabei spielen die Ungarn technisch verspielten, druckvollen Death Metal, der immer wieder durch melodische Klänge und Soundspielerein aufgepeppt wird. Es sind vor allem die beiden Gitarristen Tamas Barany und Fogl Botond, die bei Needless das Salz in der Suppe darstellen. Feines Death Metal Geschredder technischer Art, manchmal mit Hang zum Ausufern a’la Children Of Bodom, paart sich mit vielen Breaks, um die melodischere Seite zu zelebrieren.
„The Cosmic Cauldron“ obliegt ein lyrisches Konzept im Bereich des Sci-Fi-Universums, mit irgendwelchen Wesen und einem Astronauten. Wer tiefer in die Story eintauchen will…das Booklet gibt sicher Aufschlüsse. Sänger Adam Foczek ist zwar im Prinzip ein aggressiver Death Metal Shouter, dennoch wird verhälnitsmäßig wenig tief gegrowlt, sondern mehr verständlich geschrien. Unheilvoll geht’s los mit „Warvoid A.D.“ und mit Death Metal Riffgewalt gleich in die Vollen. Aber die vielen technischen Feinheiten und auch Widerhaken, die das Ganze fast schon in Richtung ProgDeath schieben, fallen alsbald ins Gewicht.
So zieht sich das munter durch das fast einstündige Album mit Songs wie dem knallharten „The Predation“, dem äußerst düsteren mit blackmetallischen Einschlägen versehenen „Mournful Heavens“ und dem mit progressiven Kakophonien erschallenden „The Prism Fortress“. Das ändert sich erst zum Schluß hin, wenn mit „Planet Oblivion“ ein weitestgehend „ruhiger“ Metalsong ertönt. Hierzu hat sich die Band als Sängerin Martina Horvath von Thy Catafalque geholt, die beinahe zärtlich die Lyrics interpretiert und auch Adam Foczek zum Klargesang verleitet. Schon ein Ausreißer dieser Song, absolut. Aber wahrscheinlich im Story-Konzept nachvollziehbar.
Und dann folgt noch mit „Transgalatic“ ein Death Metal-Longtrack. Über 10 Minuten abwechslungsreicher Art auf Death Metal Basis, viele Breaks, heimelige Melodien und düster kranke Schreie zwischendurch machen den Track zu einem kleinen Death Metal-Epos. Aufgrund der technisch starken Musiker kommt über diese Länge keine Langeweile auf und Needless überzeugen durchaus auch in dieser Variante.
Klar ist, man muß sich „The Cosmic Cauldron“ ein paar Mal anhören, so daß sich die Details entfalten, auch wenn man es in Summe mit Death Metal zu tun hat. Viel passiert, vieles wird bei ersten Mal auch überhört. Wenn man sich bei einer Death Metal Band eine Stunde Zeit nehmen muß, um einzutauchen, dann bei den Ungarn von Needless. Das Album kann was, definitiv.
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