NARNIA - From Darkness To Light

Die Gründungsmitglieder Carl Johan Grimmark (guitars) und Christian Liljegren (vocals), der ursprünglich als Christian Rivel unterwegs war, haben mit „From Darkness To Light“ das achte Studioalbum der schwedischen White-Metal-Band Narnia veröffentlicht. White Metal deswegen, da Narnia als sogenannte christliche Band auch entsprechende Texte schreibt, die dem eigenen Glauben angemessen sind. Das ist nicht verwerflich, wird dennoch ewig Gestrige abhalten, ein solches Album zu kaufen. Das ist natürlich Schwachsinn, denn jeder sollte über das schreiben dürfen, was ihm beliebt (außer grenzwertige oder idiotische politische Gesinnung).

Denn musikalisch sind Narnia seit je her über jeden Zweifel erhaben. Im hochmelodischen Rock/Metal zu finden sind die neun neuen Song, wie schon zu den Anfangstagen Mitte der 90er Jahre, als man „Awakening“, „Long Live The King“ und „Desert Land“ herausbrachte. Leider ist das Maskottchen der Band, der Löwe, welcher damals die Alben-Cover zierte, mittlerweile abhanden gekommen, schade.

Fakt ist aber, Narnia bringen immer noch sehr melodische Songs, bei denen auch Keyboards nicht fehlen dürfen. Der Gesang von Christian Liljegren, der auch bei Audiovision und Divinefire tätig ist, kommt jederzeit klar und klingt wie eine Mischung aus Tony Kakko (Sonata Arctica) und Ronny Hemlin (Tad Morose). Der Opener „A Crack In The Sky“ legt dann auch mit einem fulminanten Keyboard Intro los, bevor der Song zu einer echten Hymne inklusive stimmigem Refrain wird. CJ Grimmark veredelt jeden Song mit seinen traumhaft sicheren Rhythmen und anerkennenswerten Soli, immer im melodischen Riffing beheimatet und nie in härtere Gangarten ausartend. Auch „Mnfst“ beinhaltet starke Keyboard Momente, bei allen weiteren Songs bleiben die Tasten eher unterstützend im Hintergrund.

Natürlich dürfen bei Melodic Metal Bands auch balladeske Themen nicht fehlen. Bei „The War That Tore The Land“ beginnt man entsprechend ruhig, bevor Narnia den Song in Richtung Power Ballade schieben. Herzstück des Albums ist allerdings das abschließende Titelstück „From Darkness To Light“, welches in zwei Parts aufgeteilt wurde. Und dieser Song fällt auch etwas aus dem Rahmen, denn das Stück klingt sehr progressiv, mit viel Piano und Keyboardspuren, sowie generell entspannter Atmosphäre. Der zweite Part besteht aus einem wunderschönen Gitarrenpart-/solo von CJ Grimmark, der wahrlich Gänsehaut verursacht und auch einer Progband wie Pendragon oder Arena in nichts nachsteht.

„From Darkness To Light“ ist ein schönes Melodic Rock-/metal Album einer verdienten Band. Narnia lassen in jeder Faser ihrer christilichen Gesinnung freien Lauf. Das ein oder andere Hallelujah weniger hätte es auch mal getan, aber so lange man keine Bibeln bei Live Konzerten in die Menge wirft, ist alles ok. Was etwas fehlt, sind ein wenig die Hits, die es bei Melodic Bands braucht, um sich nachhaltig daran zu erinnern. Außer dem Opener fehlen diese leider. Dennoch in der Breite ein gutes Album.