NAD SYLVAN - The Regal Bastard

Tracklist:

  • I Am The Sea
  • Oahu
  • Whoa (Always Been Without You)
  • Meet Your Maker
  • The Regal Bastard
  • Leave Me On These Waters
  • Honey I'm Home
  • Diva Time (Bonus Track)
  • The Lake Isle Of Innisfree (Bonus Track)

Info:

VÖ: 05.07.2019

Label:  InsideOut Music


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8,5 / 10



Der schwedische, aber in den USA aufgewachsene Prog-Rocker Nad Sylvan, der in den letzten Jahren hauptsächlich durch seine Zusammenarbeiten mit Steve Hackett und dessen Genesis Revisted Projekts auf sich aufmerksam machte, bringt dieser Tage mit „The Regal Bastard“ den dritten und letzten Teil seiner Vampir-Trilogie heraus. Was 2015 mit „Courting The Window“ begann und mit „The Bride Said No“ 2017 seine Fortsetzung fand, kommt nun also zum Abschluß. Und wie schon auf den Alben zuvor, hat Nad illustre Gäste um sich geschart, um diesen Abschluß dementsprechend würdig zu gestalten.

 

Und würdig ist „The Regal Bastard“ allemal. Nad Sylvan zieht alle Register seiner musikalischen Leidenschaften, verknüpft viel tolle Melodien mit sperrigeren Abschnitten und über allem thront seine äußerst markante Stimme die wie eine gepresstere Ausgabe eines Peter Gabriel oder auch Phil Collins klingt. Nicht zuletzt deswegen war es auch eine herausragende Wahl von Hackett ihn für die Genesis Revisted Geschichte zu aktivieren.

 

Den Auftakt macht das intensive „I am the Sea“, das nach gediegenerem Start in einem tollen, bedeutenden Refrain explodiert. Hier werden Progharmonien vom Feinsten geboten und mit einem starken Gitarrensolo von Guthrie Govan (The Aristocrats, Asia) veredelt. Sehr fröhlich und mit teils swingenden Rhythmen geht’s bei „Oahu“ weiter. Alleine die Aussprache dieser hawaiianischen Insel birgt irgendwie Lächeln in sich. Jonas Reingold am Bass, Nick D'Virgilio an den Drums, den Backing Vokalistinnen Jade Ell und Sheona Urquhart (die zudem als Sprecherin fungiert) merkt man den Spaß an dem Song absolut an und lassen den Hörer beseelt zurück.

 

Auch „Whoa (Always Been Without You)“ wurde mit dieser Besetzung eingespielt, besticht aber erneut durch den fanstastischen, mitunter melancholischen Refrain von Nad Sylvan. „Meet Your Maker“ ist danach etwas anders geartet und getaktet. Stumpfe Rhythums-Haken und die mehr soulige Interpretation der Geschichte integriert jazzige Begebenheiten und lässt mit allerlei Percussion, einer zweiten Lead-Stimme durch Tania Doko und dem knurrigen Bass von Tony Levin das Album etwas durchsacken.

 

Der folgende Titelsong „The Regal Bastard“ ist mit über 12 Minuten der längste des Albums und somit quasi der Höhepunkt. Bedingt durch orchestrale Arrangements, Violinen und Celli-Klängen bringt Nad Sylvan das Boot in symphonische Gewässer und der Track klingt beinahe wie eine symphonische Version alter Genesis. Sehr impulsiv, aber dennoch hätte ich mir aufgrund der Länge des Songs mehr Abwechslung gewünscht. Langweilig wird’s aber trotzdem nicht.

 

Mit viel Piano und Charisma ist das balladeske „Leave Me On These Waters“ ausgestattet. Eine ruhige, durch seichtes Wasser gleitetende Nummer, die wiederum von einem Gitarrensolo Guthrie Govan's bereichert wird. Dieser Melancholie steht zum Abschluß das positive „Honey, I'm Home“ gegenüber, das die Geschichte, durch welche uns Nad Sylvan drei Alben lang geführt hat, happy-endig beschließt.

 

Mit „Diva Time“ und „The Lake Isle Of Innisfree“ werden noch zwei Bonustracks spendiert, wobei letzterer mit bombastischen Synthies eine Soundwand dem eher ruhigen, melancholischen Gesang unterbreitet. Diese zwei Songs fügen sich nahtlos in das Album ein und man hat das Gefühl, sie gehörten auch zur eigentlichen Geschichte dazu.

 

„The Regal Bastard“ ist ein starkes Progrock-Album mit viel Hang zu alten Genesis. Eventuell kann man als Vergleich an manchen stellen auch noch das Solo-Debutalbum von Fish anführen. Mit den hervorragenden Gastmusikern hat Nad Sylvan die Grundlage geschaffen, durch seinen prägnanten Gesang etwas Außergewöhnliches zu kreieren und mit einer Album-Trilogie seinen Platz in den Progrock-Geschichtsbüchern zu verewigen.

 

„The Regal Bastard“ ist ein meist ausgeglichenes, gediegenes Album, ohne viel Bombast, dafür aber mit abwechlungsreichen Songs, himmlischen Klängen, aber auch sperrigen Passagen. Muß man als Fan progressiver Musikkunst haben.  



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