VÖ: 01.02.2019
Label: Apollon Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Mythopoeic Mind, so die Band und „Mythopoetry“, so das Album...daß uns hier keine leichte Kost ins Haus steht, ist schon fast abzusehen. Die Band ist die Idee vom Norweger Steinar Borve, selbst Saxophonist und Mitglied der Instrumental-Band Panzerpappa, sowie im Zusammesnpiel tätig mit Cantebury-Legende Richard Sinclair. Kennt ihr alles nicht ? - Egal, darum geht es hier auch nicht, sondern um das Debut Album unter dem Namen Mythopoeic Mind.
Blasinstrumente, insbesondere natürlich das Saxophon spielen bei Steinar Brove eine gewichtige Rolle, nachzuhören gleich im Opener „Prologue Song“, dem Gegenstück zum Albumende „Epilogue Song“. Diese bilden den Rahmen für klassische, manchmal jazzige Progrock-Instrumentalkünste, die oft zerfahren, mit vielen Widerhaken und auch mal ausufernd („Mount Doom“) sein können. Mit Kjetil Laumann hat man aber auch einen Sänger in den Reihen, der zwar nicht sehr oft, dafür aber mit warmem, leicht kauzigem und eigenwilligen Gesang, die Ideen von Steinar veredelt.
Viel Wert legen Mythopoeic Mind auf verklärte, traumhafte Passagen, die mal mit Piano, mal mit verschiedenen Keyboard-Spielereien den „warmen“ Gesamteindruck des Albums fördern. Hier und da mal eine Flöte („Train Of Mind“) oder das leicht jazzige Saxophon, welches die Musik der Band meist recht entspannt erklingen lässt.
Herzstück des Albums ist das über 13-minütige „Sailors Disgrace“, welches mit zauberhaften Klängen anfängt und mit zauberhaften Klängen endet. Dazwischen gibt es reichlich verträumten Gesang mit Orgel, Saxophon, ein wirbeliges Keyboardsolo, Trompetenunterstützung zum Ende hin. Ein echter Prog Leckerbissen.
Das Album endet, wie eingangs erwähnt mit dem „Epilogue Song“. Traumhafte Sequenzen und engelhafter, mehrstimmiger Gesang runden „Mythopoetry“ ab.
Dieses Album ist nicht mal eben für Zwischendurch, sondern man sollte sich beim Hören schon konzentrieren. Es entfalten sich immer wieder feine Nuancen, die das Gehörte ins Jazzige, Proggige oder ins WorldMusic-hafte steuern. Alles in allem ein gelungenes Werk mit eigenwilligen Ideen und einer äußerst erwärmenden Grundausrichtung. Ideal für die kalte Jahreszeit.
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