VÖ: 12.01.2018
Label: Massacre Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
Vier hübsche und herausragende Sängerinnen haben es vorgemacht, Exit Eden mit ihrem Cover-Album “Rhapsodies In Black” – elf Pop-Smash-Hits wurden mit viel Liebe ins Metal-Universum gehievt. Obwohl Exit Eden kurz nach dem Erscheinen des Albums auf den Hamburg Metal Dayz ein umjubeltes Live Debüt feierten, handelt es sich wohl eher ein Band-Projekt. Mystic Prophecy ist eine bereits im Jahre 2000 gegründet Power Metal Band. In dieser Zeit wurden neun Alben veröffentlicht. Das Jubiläums-Album “Monuments Uncovered” ist nun ein reines Cover-Album.
Dabei beschränken sich Mystic Prophecy aber nicht nur auf Pop-Hits. Auch große Rock-Songs wurden im Metal-Sound neu instrumentiert. Bandgründer und Sänger R.D. Liapakismeint dazu “Ich war schon immer ein riesen Fan der Pop- und Rockmusik der 70er, 80er und 90er und ich habe mich immer gefragt, wie sich diese Songs wohl anhören, wenn man ihnen den Sound von MYSTIC PROPHECY verpasst.”. Also Grund genug auch hier mal reinzuhören.
Schon der Opener “You Keep Me Hangin‘ On” knallt deutlich härter aus den Boxen als Original (The Surpremes, 1966) aber auch als die wohl bekanntere Cover-Version von Kim Wild (1986). Mr Liapakis Stimme passt hervorragend dazu. Ein Motown-Song im ballernden Metal-Sound mit großartigen Riffs und voran treibendem Double Bass. Das gilt auch für “Hot Stuff” (Donna Summer 1979, produziert vom Italiener Giorgio Moroder). Der erste Rock-Song kann allerdings mich schon nicht mehr so recht überzeugen. Zugegeben “Shadow On The Wall” nicht schlecht umgesetzt, aber das Original von Mike Oldfield (1983) gefällt mir wesentlich besser. Oldfields Gitarrenspiel ist auch schwer zu toppen. Und ich vermisse ein die stilprägende Stimme von Roger Chapman.
Dafür geht bei “Are You Gonna Go My Way” (Lenny Kravitz 1993) und “I’m Still Standing” (Elton John, 1983) so richtig die Post. “Because The Night” (Patt Smith 1978, geschrieben von Bruce Springsteen) hinterlässt bei mir erneut gemischte Gefühle. Nach dem ruhigen Start mit akustischer Gitarre wird auch hier wieder der typische Mystic Prophecy Sound zelebriert. Mit diesem Patti Smith Song bin groß geworden. “Space Lord” orientiert sich sehr stark am Original (Monster Magnet 1998). Eine willkommene Abwechslung zu den ansonsten knallharten Metal-Interpretationen der anderen Cover. Das ist für mich das Highlight des Albums. Auch “Get In On” (T. Rex 1971) ist ein Hit aus meiner Jugendzeit. Von dem Glam Rock der 70er Jahre ist bei dieser gelungenen Neu-Interpretation nicht viel übriggeblieben. Aber möglicherweise, würden T. Rex im Hier und Jetzt so klingen.
Mit “Tokyo” wird ein weiterer Pop Klassiker (Hit der Band Tokyo vom gleichnamigen Album aus 1981) veredelt. “Proud Mary” erinnert dann eher an das Ike &Tina Turner Cover (1970) als das Original von Creedence Clearwater Revival (1969). “Proud Mary wurde öfters gecovert (u.a von Solomon Burke). Aber dies hier ist wohl eine der besten Versionen des Songs. Auf dem Digipack ist als Bonus auch “The Stroke”. Der Mega-Hit von Billy Sqier (1981) wurde sehr detailgetreu neu eingespielt.
Es gibt viel Licht auf “Monuments Uncovered”, aber auch einige Durchhänger. So hätte ich mir etwas mehr Abwechslungsreichtum im Sound gewünscht. Die einzelnen Songs klingen zum Teil recht ähnlich. Die positiven Ausnahmen bilden “Space Lord” und mit einigen Abstrichen “The Stroke”. Es macht Spaß das Album anzuhören. Natürlich sorgt es für Vorfreude auf das nächste eigene Studio-Album.
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