VÖ: 19.05.2023
Label: Rock Of Angels Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Nach drei Alben, die zumindestens mir etwas zu sehr auf „Dicke-Metal-Hose“ daherkamen, bringen Mystic Prophecy nun mit „Hellriot“ ihr mittlerweile elftes Album heraus. Und hey…die elf neuen Songs bringen die Jungs und das Mädel rund um Bandkopf R.D. Liapakis endlich wieder zurück zur alten Stärke und zudem noch in perfektem Sound. Zwar machen Songtitel wie „Metal Attack“, „Rising With The Storm“ und „World Of Fire“ genau da weiter, wo man auch schon seit langem unterwegs ist. Nämlich bei eingängigen, etwas plakativen (Power)Metal Hymnen, die Songs kommen aber auf „Hellriot“ wunderbar tough, frisch und nicht gar so konstruiert rüber.
Den kraftvollen Powergesang von Liapakis erkennt man natürlich schon lange unter vielen. Auch diesmal prägt er wie immer die Songs mit seinem Stimmorgan nachhaltig. Die Riffs von Markus Pohl und die Leads von Evan K sind es aber auf diesem Album, die voll in die Fresse hauen und ein Kraftpaket nach dem anderen schüren. Dazu der immer pumpende Bass vom Mädel Joey Roxx und das überwuchtige Powerdrumming von Hanno Kerstan. Los geht’s mit dem schnellen Metal-Smasher „Hellriot“, eine Nummer die jeder Headbanger und Fistraiser lieben muss. „Unholy Hell“ nimmt danach ein klein wenig Fahrt zurück und überzeugt als fulminanter Stampfer.
Müßig zu erwähnen, daß ein Song wie „Metal Attack“ gar nicht erst versucht, lyrische Großtaten auf den Hörer einprasseln zu lassen. Mehr als Hommage an den Heavy Metal an sich gedacht trifft solch eine Nummer genau den Nerv, den man treffen will. Fäuste in die Höhe, die Matte geschüttelt…auf geht’s. „Road To Babylon“ und das drauffolgende „Azrael“ bringen einen leichten Schuß Epik mit ein, sausen aber dennoch geradlinig durchs Gebälk und nehmen sich somit auch nicht in Sachen Power zurück.
Ein langsames Stück sucht man (glücklicherweise) auf „Hellriot“ vergeblich. Denn auch die beiden Rausschmeißer „Cross The Line“ und „World On Fire“ setzen ebenfalls auf die wuchtig fulminante, mitunter groovige Kante.
Mystic Prophecy liefern somit mit „Hellriot“ ein durch die Bank druckvoll powerndes Album ab, welches durch die Oberklassen-Musiker und den markant rauhen Gesang von R.D. Liapakis seine noch homogenere Bahn als vorher zieht und mit gnadenlos guten Metal-Hymnen der dynamischsten Sorte absolut überzeugt. Der Maestro hat wieder selbst produziert, was auf den Punkt gebrachten, perfekten Sound bedeutet. Ein Album ohne Ausfälle mit wenig Firlefanz und dafür durchgehender Metal-Power. So muß das klingen bei Mystic Prophecy.
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