VÖ: 05.07.2024
Label: Metalapolis Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Zuerst dachte ich an ein neues Album der kanadischen Progrocker, als ich zum ersten Mal das Cover von „Mind Pollution“ der Band Mystery sah. Doch beim zweiten Blick erkennt man dann doch, das es sich hierbei um eine ganz andere Formation handelt. Nämlich um eine recht junge Truppe aus Australien gleichen Namens, die einmal als jüngste weltweit tourende Band bezeichnet wurde. Überhaupt können sie bereits auf eine ganze Reihe cooler Touren mit so namhaften Bands wie Twisted Sister, Iron Maiden, Motörhead oder auch Cheap Trick zurückblicken, auch in Japan beispielsweise, wo sie für das neue Album erneut touren werden.
„MInd Pollution“ ist das bereits vierte Album des Vierers und schlägt in die Richtung klassischen, US-orientierten Hard Rock-/Heavy Metals ein. Vieles erinnert an die großen 80er Jahre als Bands wie Mötley Crüe, Poison aber auch Y&T und Def Leppard ihre größten Erfolge feierten. Stadiontaugliche Musik also, die von Mystery sehr stark rübergebracht wird. Gleich der Opener „Writing On The Wall“ setzt eine vorzügliche Duftmarke in Form eines riffbetonten, straight ins Gesicht blasenden Abgehstücks. Obwohl noch sehr jung machen die Jungs einen hochqualifizierten musikalischen Eindruck, allen voran Sänger/Gitarrist Rocky Ravic, der neben aller Melodik in der Stimme auch den gewissen Rauch, den es als Rocksänger benötigt, in der Stimme hat.
Auch „Dead By Sunday“, „Take You Down“ oder „Highroller“ lassen flotte, hart abrockende Stadionhymnen vom Stapel, die durchaus auch an Mötley Crüe, W.A.S.P. und Def Leppard erinnern. Letztere gerade wenn es um die frisch und unverbrauchten Chor-Refrains geht, die immer wieder die Songs zieren. Im ryhthmischen Bereich ist man mit Emily Car (drums) und Oscar Hauke (bass) meist wuchtig und impulsiv unterwegs, was den mit viel Schmackes auftrumpfenden Gitarren natürlich dienlich ist. Keyboarder Duje Ivic dagegen operiert weit hinten im Backround und verziert lediglich die ein oder andere Passage ohne sich groß in den Vordergrund zu spielen, was auch gut ist.
„Fantasy“ fällt im Kontext der Songs ein wenig ab, da die Nummer zu sehr in diese Sleaze-Richtung geht und nicht den Drive der anderen Tracks erreicht. Auch die The Angels-Coverversion „No Secrets“ gehört mehr in die Poison Richtung, was wahrscheinlich eher den Frauen als den ach so harten Männern gefällt. Dagegen ist die zweite Coverversion „You Can’t Stop Rock’n Roll“ (Twisted Sister) richtig gelungen und zeigt vortrefflich, um was es bei Mystery musikalisch geht.
Bereits das vierte Album zu präsentieren kommt nicht von ungefähr, sind die australischen Jungspunde doch bereits mit allen musikalischen Wassern gewaschen und präsentieren ausgereifte, fett aus der Hüfte schießende Abgehnummern, die mit wenigen Ausnahmen jeden 80er orientierten (US)Hard Rock-/metal-Fan abholen dürften. Nicht wirklich innovativ ist „Mind Pollution“ dennoch ein Album das man der Zielgruppe uneingeschränkt empfehlen kann.
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