MYSTERY BLUE - Night Demon


Tracklist:

  • End Of The World
  • Colours Of Life
  • Burning Souls
  • Night Demon
  • Human Again
  • Pandemic Metal Virus
  • Rebel At Heart
  • Undertakers feat. Andreas Babuschkin
  • Skulls From Hell
  • Where Metal Rules
  • Wild Fire
  • Forever Hand In Hand
  • Restless And Wild


Info:

VÖ: 06.12.2024

Label: Massacre Records


Video:


Bewertung:

Autor: Rainer Kerber

 

Bewertung:  9 / 10



Mystery Blue wurden 1982 von Gitarrist Frenzy Philippon in der elsässischen Stadt Straßburg gegründet. Schon kurz darauf machte sich die Band einen Namen mit zwei Album-Veröffentlichungen („Mystery Blue“ – 1984, „Circle Of Shame“ – 1986) und Tourneen, als Vorband von Bands wie Motörhead, Def Leppard, Saxon, Vengeance.  Diese erste Schaffensperiode endete 1989. Erst im Jahr 1996 kam es zur Neugründung. Seit dieser Zeit ist auch Sängerin Nathalie Geyer mit an Bord. Und das Come Back-Album „Spirit Of Your Song“ wurde veröffentlicht. 1998 stieß Schlagzeuger Vince Koehler zur Band. Seit dieser Zeit spielten Mystery Blue auf einer Vielzahl von Tourneen, gemeinsam u.a. mit Girlschool, Virgin Steele, Powerwolf, Rebellion, Freedom Call – um nur einige zu nennen. Die Band kann auch auf diverse Auftritte bei Festivals zurückblicken. „Night Demon“ ist das inzwischen neunte Studio-Album der Franzosen.

 

Beim Eröffnungs-Song „End Of The World“ gehen die Franzosen äußerst heftig zu Werke. Gitarre und Schlagzeug klingen sehr hektisch. Dem steht der Gesang von Nathalie Geyer kaum nach. Neben kräftigen Rock hört man auch hohe Metal Screams von ihr. Bei „Colours Of Life“ kommen Mystery Blue ein wenig runter. Trotzdem hauen sie immer noch Speed Metal raus, statt zuvor knallharten Thrash. Es ist deutlich mehr Melodie hörbar. „Burning Souls“ ist ein instrumentales Zwischenspiel, bei dem zunächst Soundspielereien zu hören sind, die später durch eine Gitarren-Melodie abgelöst wird. Beim rhythmischen, riffgetriebenen „Night Demon“ wird es noch ruhiger, teilweise besinnlich. Nathalie singt mit klarer und kraftvoller Stimme. Degen Ende liefern die Twin-Gitarren einen kurzen Solo-Wettbewerb. Auch bei „Human Again“ dominieren die Riffs. Es wird jedoch wieder ein wenig Fahrt aufgenommen. Dazu haut die Sängerin übergangslos spitze hohe Metal Screams raus.

 

Werden in „Pandemic Metal Virus“ Geschehnisse aus der Zeit von Corona thematisiert? Hartes Schlagzeugspiel liegt unter den Screams. Auch der Sound ist wieder härter, das Tempo höher. Vor allem die Gitarren-Hooks geben hier den Rhythmus vor. Dazu ein erneutes Gitarren-Solo. Im Gegensatz dazu ist „Rebel At Heart“ eine starke Metal-Hymne. Beim erneut von harten Gitarren-Riffs dominierten „Undertakers“ ist Andreas Babuschkin (Paragon) im Duett mit Nathalie Geyer zu hören. „Skulls From Hell“ erinnert dann eher an den Auftakt-Track, viel Speed mit starkem Thrash Einschlag. Auch beim kurzen Gitarren-Solo wird das Tempo sehr sehr hoch gehalten. Das anpeitschende Schlagzeug unterlegt die hohen Screams der Sängerin. Dann gönnen Mystery Blue sich und dem Hörer eine Verschnaufpause. Als besinnliche Ballade startet „Where Metal Rules“ mit Piano und schönen Gitarren-Melodien. Später wird der Midtempo-Bereich nur gelegentlich leicht verlassen.

 

Dafür wird bei „Wild Fire“ wieder losgeballert. Es bleibt jedoch im Wesentlichen melodisch. Nur hin und wieder treibt das Schlagzeug an, in Richtung Thrash. Mit „Forever Hand In Hand“ folgt kurz vor Schluss eine wunderschöne Ballade. Die Stimme von Nathalie wirkt zunächst zerbrechlich. Sie wird begleitet von dezent eingesetzten Gitarren. Wenn dann die Gitarren druckvoll einsetzen, ist der Gesang wieder kräftiger. Die Krönung ist ein geniales Gitarren-Solo. Den Abschluss bildet das Accept Cover „Restless And Wild“. Musikalisch verdammt nah am Original. Natürlich ist die Stimme von Nathalie in keinster Weise mit der von Udo Dirkschneider vergleichbar. Trotzdem kann sie den Gesangspart authentisch umsetzen.

 

Mit „Night Demon“ haben Mystery Blue ein hervorragendes Album veröffentlicht. Es besticht durch außergewöhnliche Vielseitigkeit in Komposition und Arrangement. Die Instrumentierung ist zumeist knallhart und pusht Frontröhre Nathalie Geyer zu stimmlichen Höchstleistungen. Immer wieder sind hohe Metal-Screams zu hören. Aber Mystery Blue zeigen sich auch von ihrer gefühlvollen Seite. Eine klare Empfehlung für jeden Metal-Fan.


Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN 


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