MYRATH - Karma


Tracklist:

  • To The Stars
  • Into The Light
  • Candles Cry
  • Let It Go
  • Words Are Failing
  • The Wheel Of Time
  • Temple Walls
  • Child Of Prophecy
  • The Empire
  • Heroes
  • Carry On


Info:

VÖ: 08.03.2024

Label: earMusic


Video:


Bewertung:

Autor: Kerbinator

 

Bewertung:  7 / 10



Ich weiß nicht, ob der Albumtitel „Karma“ Zufall ist, aber musikalisch klingen die tunesisch-französischen (Prog)Powermetaller Myrath mitunter ein wenig nach Kamelot. Allerdings nicht zu „Karma“-Zeiten, sondern eher danach ab „Ghost Opera“ und den neuen Veröffentlichungen der Amis. Bedeutet im Umkehrschluss viel symphonisch aufgesetzte Songs, die oft ins Bombastische und Schwülstige abdriften. Spätestens hier wird sich die Zuhörerschaft spalten, denn Myrath treiben diesen Sound zuweilen auf die Spitze.

 

Das mittlerweile vierte Album der 2001 gegründeten Band beinhaltet dabei gar nicht so viele orientalischen Einflüsse oder Nahost-Klänge wie erwartet, sondern diese gibt’s ab und an nur punktuell zu erleben. Der Ausdruck Oriental Metal ist hier also eher weniger richtig am Platz. Jacob Hansen hat die Produktion übernommen, insofern brauchen wir über einen einwandfreien Sound nicht zu diskutieren. Eher darüber, ob man elf Songs lang den symphonischen und oft auch poppigen Sound durchhält.

 

Es fängt mit sperrigen Klängen an bei „To The Stars“, wobei gleich auffällt das der melodische Gesang von Zaher Zorgati zwar recht angenehm ausfällt, aber an einen Roy Khan oder auch Tommy Karevik nicht heranreicht. Symphonische Backings, Oh-Oh-Oh-Zwischenchöre, moderne Gitarrenrhythmen sowie ein ansprechendes Keyboardsolo zeigen schon bei Opener, wohin die musikalische Reise geht. Wuchtige Drums (Morgan Berthet) sind immer Stilmittel bei Myrath, legen den Nährboden für ausufernden Bombast wie bei „Into The Light“, dem eine ruhige leicht orientalisch angehauchte Passage spendiert wurde.

 

Man hat das Gefühl, das „Karma“ im Verlauf immer poppigere Züge annimmt. „Words Are Failing“, „Let It Go“ oder „Child Of Prophecy“, das zudem balladesk beginnt, kratzen schon sehr am AOR-lastigen Pop. Interessanter sind da die funkigen Töne bei „Temple Walls“, das epischere Kamelot-look-a-like „The Empire“ mit hallverstärktem Gesang und das mit schwebenden Gitarren daherkommende „The Wheel Of Time“, funkig melodisch aufgepeppt.

 

Zum Ende hin zeigen das flott melodische „Heroes“ und der Pop-Bombast von „Carry On“ trotz aller Soundstärke für wen die Musik am ehesten gedacht ist.

 

Fans von jüngeren Kamelot-Alben und/oder sonstigen Bombast-Symphonic Metal Bands dürfen Myrath gerne in ihrem Plattenschrank begrüßen. Musikalisch ist das alles sauber gespielt, es wirkt halt mehr als einmal sehr aufgesetzt. Das Gesamtpaket mit Artwork, Booklet und die Vielfalt an Instrumenten, die den Bombast auslösen passt schon irgendwie. Ein bisschen weniger Symphonic Overflow und Pop hätte es aber dennoch sein dürfen.



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