MY OWN GHOST - Shadow People


Tracklist:

  • 10-97 Downtown
  • DecadenCity
  • Jet Black Heartbreak
  • Between Now And The End
  • Regrets From The Past
  • Number 2110
  • Remember
  • Shadow In Your Room
  • Black Rose Motel
  • Home
  • Dark River
  • Somebody Else’s Sky
  • Nightdrive


Info:

VÖ: 14.10.2022

Label: Massacre Records


Video:


Bewertung:

Autor: Rainer Kerber

 

Bewertung:  8 / 10



Bis vor fünf Jahren gab es für mich keinen Zusammenhang zwischen Luxemburg und Metal. Dann meldeten sich gleich zwei Bands aus diesem kleinen europäischen Großherzogtum bei mir. Eine davon waren My own Ghost, die im April 2017 bereits ihr zweites Studioalbum veröffentlichten. Nach „Love Kills“ (2014) und „Life On Standby“ (2017) folgte eine fünfjährige Pause. Inzwischen ist die Band zum Quartett geschrumpft. Und nach Fertigstellung der Aufnahmen hat wohl auch Bassist Joe May die Band verlassen und musste ersetzt werden. Allerdings konnten die Musiker auch einen Erfolg vermelden, einen Plattenvertrag mit Massacre Records. Und unter dieser Flagge wird jetzt auch das dritte Album „Shadow People“ veröffentlicht.

 

My own Ghost haben sich entschieden, ihr drittes Album mit einem Intro zu eröffnen. Ich hätte mir gewünscht, sie hätten auf „10-97 Downtown“ verzichtet. Und wären gleich mit „DecadenCity“ in die Vollen gegangen. Hier spielen die Luxemburger ihre Stärken voll aus, kraftvoller melodischer Metal, eine hervorragende gesangliche Leistung von Julie Rodesch, die sich auch nicht scheut, mit ihrer Stimme zu experimentieren. Und zur Krönung ein großes Gitarrensolo. Die Synthie-Einführung von „Jet Black Heartbreak“ bringt eine leicht poppige Schlagseite ein. Aber keine Angst, später hören wir erneut melodischen Metal.

 

Industrial-Klänge leiten „Between Now And The End“ ein. Auch später wird dank der Synthie-Passagen diese Genre-Ausrichtung fortgeführt. Ein Midtempo Pop-Rock Song. „Regrets From The Past“ ist dann wesentlich ruhiger, mit teilweise hymnischem Einschlag. „Number 2110“ startet erneut mit Industrial-Spielereien. Später knallen aber die Gitarren. My own Ghost nehmen hier wesentlich mehr Fahrt auf als zuvor. Der Pop-Rocker „Remember“ ist dann wieder im Midtempo-Bereich angesiedelt. Mit schönem Mitsing-Refrain. Dafür stampft im Anschluss „Shadow In Your Room“ munter vor sich hin. Etwas schneller geht es bei „Black Rose Motel“ weiter. Auch dank des Einsatzes der Double Bass. Für ein Metal-Album ist es schon bezeichnend, wenn der längste Song gerade mal 4:20 lang ist.

 

Aber dafür ist das „Home“ mit seiner eingängigen Melodieführung auch einer der Höhepunkte des Albums. Auch „Dark River“ ist in weiten Teilen sehr eingängig und hat einen Refrain, der sich leicht mitsingen lässt. Und wird von einem guten-Gitarren-Solo abgerundet. Allerdings schmälern die eingestreuten Synthie-Klänge den Hörgenuss ein wenig. Auch „Somebody Else’s Sky“ ist sehr eingängig. Nach Motoren- und Auto-Geräuschen gestaltet sich der Rausschmeißer „Nightdrive“ noch einmal als munterer Rock-/Metal-Song. Ein letztes Mal braten die Gitarren, ein letztes Mal überzeugt Gitarrist David Soppelsa mit einem Solo.

 

Mit „Shadow People“ bewegen sich My own Ghost auf dem Niveau des Vorgängers. Obwohl das aktuelle Album verspielter und facettenreicher klingt. Auch wenn es meines Erachtens keinen echten Hit gibt, würden alle Songs durchaus auf Playlists von Rock Radio Stationen passen. Erneut drängt sich der Vergleich zu Beyond the Black auf. Aber der Sound von My own Ghost wirkt authentischer und nicht so zwanghaft mit Metal-Elementen gespickt.

"Stilsicher bewegen sich die Musiker auf dem schmalen Grat zwischen Anspruch und Kitsch."

 

Das schrieb ich zuletzt im Album-Review. Und genau das ist wohl auch das Erfolgs-Rezept der Band.


Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN


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