MUSTASCH - Killing It For Life

Tracklist:

  • Where Angels Fear To Tread
  • Ransacker
  • Before A Grave
  • Freddie Mercury
  • Go To Hell
  • Blood In Blood Out
  • What Is Wrong
  • Garlic And Shots

Info:

VÖ: 24.04.2020

Label: Tritonus Records


Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  9 / 10



Sie werden als die beste Hard Rock Band Schwedens bezeichnet. Nun, da gibt es sicherlich viele, die diesen Anspruch für sich erheben. Aber die Band Mustasch, die sich nach ihren „Porno“-Bärten benannt haben, sind schon verdammt nahe dran, diese Position auszufüllen. Ende der Neunziger gegründet und viele Besetztungswechsel und Alben später, beziehen die Schweden anno 2020 Stellung und haben sich mit der Hilforganisation Mind zusammengetan, die Selbstmord unter jungen Männern bekämpft. Entsprechend einer startenden Kampagne zu diesem Thema befindet sich auf dem neuen Album „Killing it for Life“ die Single „What is Wrong“, welche genau dieses heikle Thema behandelt.

 

Generell ist „Killing It for Life“ ein Album, daß vor Abwechslung nur so strotzt. Das an Lautstärke zunehmende Eröffnungsriff des Openers „Where Angels Fear To Tread“ verheißt sofort, was auf einen zukommt. Heftige Drums und die rock'n rolligen Vocals von Sänger Ralf Gyllenhammar, die sofort auf Mustasch hinweisen preschen nach vorne in bester Accept Manier, die Screams zwischendurch und immerfortwährende Drumsalven machen den Track zu einem kommenen Live Smasher. Der Gewehrschuss am Ende beendet auch die bedrückenden Lyrics.

 

Eine kurze Ansage und ein amtliches Hardrock Riff starten „Ransacker“. Die schnelle Rocknummer beherbergt einen leichten Priest Touch in Refrain und Gitarrenarbeit. Ein Zeugnis, daß Mustasch mitunter sehr heavy auftreten und die reine Hard Rock Schiene mehr als einmal verlassen. Überhaupt ist die Musik der Band voller Überraschungen. So lässt man bei „Before A Grave“ den amfänglichen Uh-Uh-Uh-Chören balladesken Gesang und Akustik-Gitarre folgen, brilliert mit mehrstimmigem Gesang, ändert das Ganze aber alsbald in wuchtigen Sound mittels Powerdrums von Robban Bäck und dem starken aber melodiösen Refrain, der durch Keyboards aufgepeppt wird. Eine sehr starke Power-Ballade, die den Eingangs-Chor am Ende wiederholt und mit Marsch Drums beendet. Fantastische Nummer.

 

Es folgt eine Hommage an „Freddie Mercury“. Aber, oha...beginnend mit Flötentönen. Der Song wird zum groovigen Stampfer mit harten Drums, sehr melodischem Gesang und teilweise auch folkigen Elementen. Ein starker Part mit Orgel/Gitarre und Drums unterstützt den hammergeilen Refrain. Danach erlebt man das wohl originellste Stück des Albums. Die Lyrics von „Go To Hell“ bestehen nur aus...ja, eben „Go To Hell“, das oft wiederholt wird. Eingebettet in symphonische Klänge, spacig anmutende Keyboards und dadurch volumiösem Sound, dem man neben dein leicht verzerrten Vocals auch eine Passage mit orientalischen Blasinstrumenten spendiert. Auch das Ende des Tracks fällt symphonisch aus. Außergewöhnlich, aber irgendwie typisch für Mustasch.

 

„Blood In Blood Out“ lässt harte Riffs von Gitarrist David Johannesson aufblühen. Ein schneller und harter Song, der am Bereich des Power Metals kratzt und seine Stärken in der superben Gitarrenarbeit zieht. Auch das eingangs erwähnte „What is Wrong“ beginnt äußerst heavy, lässt recht modernen Gesang von Ralf Gyllenhammar zu, der wiederum teilweise verzerrt rüberkommt und liefert einen straighten, mit Screams durchsetzten Refrain ab.

Den Abschluß bildet „Garlic and Shots“. Griffige Hooklines treffen auf intensive Drums und groovige Rhythmen. Mit recht rauhem Gesang und melodischem Refrain entwickelt sich der Song zu einem weiteren, mit Live Qualitäten gesegneten Stampfer.

 

Wahnsinn, wieviel Überraschungen Mustasch auf „Killing it for Life“ einbauen. Auf Basis qualitätsorientierten Hardrocks integrieren die Schweden immer wieder heftige Parts, metal-affine Riffs, kurze poppige Momente und atmosphärisch hervorragende und auch mal gänsehauterzeugende Sounds. Das Album beeindruckt von vorne bis hinten, lässt immer zur rechten Zeit den ungewöhnlichen Songs straightere Nummern folgen und sorgt so für eine perfekte Ausgewogenheit von Lässigkeit und Anspruch. Ob Mustasch nun die beste Hard Rock Band Schwedens ist, mag ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall sind sie weit vorn dabei. Ein echt sensationelles Album.  



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Kommentare: 1
  • #1

    Olaf (Montag, 16 November 2020 11:54)

    Album des Jahres.
    Nur Killersongs.

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