VÖ: 19.02.2021
Label: Metalapolis Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Wenn David Coverdale mal von der Bühne abtritt, kommt hier sein legitimer Nachfolger. Keith Slack (ex-Steelhouse Lane / MSG) klingt in vielen Momenten des zweiten Albums der Hard Blues Rocker Mother Road genauso wie der galante David. Und auch die Musik der international besetzten Band ist frühen Whitesnake nicht unähnlich. Aber auch Deep Purple sind ein Thema der Band, wobei man diese Einflüsse beim neuen Album zugunsten solcher wie Free, Humble Pie und Bad Company zurückgeschraubt hat.
Typischer Classic Hard Rock, der einiges kann wird von diesen Musikern von Mother Road geboten. Immerhin haben wir es hier auch mit erfahrenen Typen zu tun. Gitarrist Chris Lyne war mal bei Soul Doctor, Ebenso wie Schlagzeuger Zacky Tsoulas. Und Bassist Barry Sparks hatte es schon mit Dokken, MSG und Ted Nugent zu tun. Alles Referenzen, die man auch Mother Road attestieren kann.
Das zweite Album, kurz „II“betitelt, beginnt mit flottem, ungeniertem Rhythm 'n Rock, wie ich es immer so schön nenne. Der Groove sitzt meilenweit tief im Blut und der Fuß wippt sofort mit, wenn es mit „Fools Gold“ zurück in die 70er geht. Coverdale...äh...Keith Slack singt sich mit viel Soul und Rauch in der Stimme durch diese geradlinige Rocknummer. Der laszive Schmelz in der Stimme gelingt ihm genauso gut. Ähnlich geht’s weiter mit „Stick And Stones“. Auch hier sind die Classic Vibes durch und durch zu spüren, ein wenig Southern Rock kommt noch hinzu.
Gemächlicher, dafür umso grooviger kommt „Spread It All Around“ rüber. Die Gitarre lebt und spielt sich mit einer hardrockigen Freude durch den Track, man muß es einfach gern haben. Bei „Without You“ kommen massive Hammond Klänge zum Einsatz. Auch in den meisten anderen Songs, spielt die Orgel ein Rolle, obwohl im LineUp kein Tastenmann zu finden ist. Komisch irgendiwe.
Etwas anders unterwegs sind Mother Road mit „Cold Heat“. Diverse Bläsereinsätze lassen das Stück zu einer funkigen Angelegenheit werden und das Label spricht hier zu Recht von Motown Einflüssen. Den reinen Blues knöpfen sich die Jungs danach mit „Ain't Got The Blues“ vor. Ein Song, der wiederum frühe Whitesnake zitiert, aber auch heutzutage einem Joe Bonamassa gut zu Gesicht stehen würde.
Mit „Southland“, dem Abschlußtrack, kehren dann nochmals Southern Rock Ähnlichkeiten zurück. Ein schmissiger Rausschmeißer, der ein rundum gelungenes Album abrundet.
Mother Road sind wahrlich eine sehr gute Classic Hard Rock Band, die ihre Einflüsse natürlich nicht leugnet, aber die Songs im gesteckten Rahmen mit ihren eigenen Federn schmückt. Klar, der Gesang von Keith wird das Gehörte immer in die Nähe von Whitesnake schieben, aber es gibt so viel mehr an Sound zu entdecken, gespielt von hervorragenden Musikern. Die Zielgruppe ist abgesteckt. Von deren Seite kann es nix zu meckern geben. Stark.
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