MORTAL INFINITY - In Cold Blood

Tracklist:

  • Fellowship Of Rats 
  • Misanthropic Collapse 
  • Repulsive Messiah 
  • Dream Crusher 
  • ong Forgotten Gods 
  • Silent Assassin (Champion Of War) 
  • Devastator, Devastated 
  • In Cold Blood 
  • Ghost Ship Sailor 

Info:

VÖ: 06.09.2019

Label:  Eigenregie

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7,5 / 10



Ich musste erst einmal nachschauen, ob ich über Mortal Infinity nicht schon einmal früher eine Rezension geschrieben habe. Denn immerhin haben die Jungs neben einer Debut-EP schon zwei vollständige Alben veröffentlicht. Aber dem ist wohl nicht so, aber es kann auch verwirrren, fangen doch etliche Bandnamen mittlerweile mit Mortal... an. Diese Band hier kommt aus der Umgebung von Passau und ist, wie erwähnt, schon seit geraumer Zeit im Untergrund unterwegs (Gründung 2009). Dementsprechend verfügen Mortal Infinity bereits über einiges an Erfahrung und das hört man dem neuen Album „In Cold Blood“ auch an.

 

Dabei beginnt das Album noch recht einfach, mit typisch teutonischem Thrash Metal der 80er Jahre a'la Destruction oder Tankard. Der Opener „Fellowship Of Rats“ besitzt demnach einen nach old-school müffelnden Charakter und wirkt auch vom Sound her etwas altbacken. Sänger Marc Doblinger integriert neben seinen Schmier-/Araya-artigen Vocals auch immer wieder harsche Growls, was eine Neigung zum Death-Thrash bedeutet.  „Misanthropic Collapse“ wirkt durch manch hysterische Screams und den eröffnenden Einleitungssatz irgendwie unfreiwillig komisch. Man könnte fast meinen das Einstiegsdoppel stammt noch aus Anfangs-oder Demotagen. Die Songs sind nicht schlecht, aber rauschen ein wenig an einem vorbei.

 

Doch danach wird’s urplötzlich stärker und ungleich reifer. Der Sound verwandelt sich in bester Kreator-Manier in fulminantes Thrash-Gewitter und man merkt jetzt deutlich die Hinzunahme eines zweiten Gitarristen (neben Sebastian Unrath nun auch Sebastian Brunner). Auch die Drums von Adrian Müller kommen um einiges wuchtiger und versorgen die kommenden Songs mit ordentlich Punch. Man könnte echt fast meinen, Mortal Infinity hätten zu Beginn noch alte Songs restverwertet , um danach mit neuen Kompositionen einzusteigen.

 

„Dream Crusher“ haut nicht nur aufgrund seines markant geshoutet/gegrowlten Refrains voll ins Gebälk, auch die Riffs kommen nun wahrlich fett rüber und festigen den Stil der Band in Folge. Ok, vielleicht ist man bei der Auswahl an Songtiteln ab und an noch etwas bieder. „Silent Assasin (Champion Of War)“ klingt schon etwas abgehalftert, dennoch gibt es an den Songs an sich nichts auszusetzen. Die große Eigenständigkeit bleibt wenig überraschend zwar weitestgehend außen vor, aber die Bayern machen mit ihren Nummern erheblich Laune. Auch weil man sich traut, hier und da ein kleines Gimmick einzubauen, wie Kirchenorgel am Ende (hat da jemand Mr. Crowley gehört ?) oder auch sonstige kurze Soundspielereien.

 

Der Titelsong „In Cold Blood“ ist ein weiterer Smasher auf dem Weg zum anspruchsvollsten Abschlußstück „Ghost Ship Sailor“. Mit fast 8 Minuten hat man sich hier ein kleines Epos zurechtgezimmert, welches langsam und schwer (fast doomig) beginnt und mit tollem Gitarrensolo, welches auch diversen Powermetal-Bands gut zu Gesicht stehen würde, aufwartet. Zwischendurch vergisst man aber seine Thrash-Wurzeln nicht und lässt schnelle Eruptionen einfliessen.

 

Mortal Infinity entwickeln sich innerhalb ihres neuen Albums immer weiter und lassen nach anfänglichem Sicherheitsdenken sehr wohl ihre Muskeln spielen. Natürlich wird man an etwaige Protagonisten der Szene erinnert. Neben den erwähnten Kreator schimmern auch mal Death Angel oder Slayer durch. Aber das ist nicht weiter schlimm, wenn die Musik solch Thrash-Freude bereitet wie bei den Passauern. Hut ab, hier entwickelt sich etwas Gutes.  

 



Kommentar schreiben

Kommentare: 0