VÖ: 24.03.2023
Label: Peaceville Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
„Mork“ ist norwegisch und bedeutet dunkel. Mork ist aber auch eine Black Metal Institution aus Norwegen. Institution deswegen, da Thomas Eriksen seit 2004 und seit dem ersten Album („Isebakke“, 2013) quasi alles selbst im Alleingang einspielt, aufnimmt, produziert und vermarktet. Nicht anders verhält es sich auf dem neuesten Werk „Dypet“, was wohl so viel wie „Tiefe“ bedeutet. Eine dunkle Tiefe, wie man auch bei den acht neuen Songs wieder feststellt. Aber dennoch immer mit tollen Melodien aufgelockert, was die Musik von Mork mehr in die Richtung atmosphärischen Black Metals schiebt.
So beginnt „Indre demoner“ langsam und melancholisch mit starkem Gitarrenpart. Ein harscher Scream zerreisst die Melancholie und mit garstigem Keifgesang wird in halsbrecherischen Black Metal übergegangen. Doch die Melodien kehren am Ende zurück und schließen den Kreis des Openers. Im Prinzip geht’s in dieser Richtung auch bei den anderen Songs weiter. Nordische Eiskälte trifft auf schaurig schöne Melancholien/Melodien.
Fast schon mit folkigen Gitarrenklängen überraschen Mork bei „Svik“, das erst mit wuchtigen Drums und harten Gitarren beginnt. Schnell und rasend startet „Et kall fra dypet“ mit garstigstem Gekeife. Doch die Nummer ändert sich im Verlauf. Ein schleppender Part mit einfach gestricktem Gitarrenriff folgt. Es wird immer langsamer und eine tiefe Gesangsstimme übernimmt. Zum Ende hin sägen die Gitarren wieder fett und das Stück klingt in flottem Black Metal-Tempo aus. Also, Mork liefern nicht nur nordisch kaltes Geprügel ab, sondern lassen richtig Atmosphäre mit verschiedenen Tempiwechseln und eben auch Melodien aufkommen.
Ein gutes Beispiel dafür ist auch „Hoye murer“. Ruhiger Beginn, Midtempo Atmosphäre mit Keifgesang, ein flotter und dann wieder melancholischer Part der erneut ins Midtempo mündet. Alles fein gespielt und absolut nicht langweilig inszeniert. Kratzige Gitarrenspuren eröffnen den groovigen Black Metal Stampfer „Bortgang“, der wieder mit tollen Melodien glänzt und einen zähfließenden Ausgang bietet.
Die Gitarren sägen wieder bei „Avskum“. Selbst ein Celtic Frost-iges „Uh !!“ ist zwischendurch zu vernehmen und verschleppte, sowie Midtempo-Parts geben sich die Klinke in die Hand. Äußerst sphärisch mit Keyboards im Background wird’s beim Abschluß-Track „Tilkabe til opprinellsen“. Ein weiterer Black Metaller mit ordentlich Groove und zum Ausklang mit toll melodischem Keyboard-Part.
Mork, deren Bandlogo ein bisschen an eine schockgefrostete Spinne erinnert, haben mit „Dypet“ ein feines Black Metal Album alter Schule in Verbindung mit hochklassigen Melodien am Start. Für alle Freunde, die auf Symphonien im Black Metal gerne verzichten können, aber auch nicht unbedingt auf stumpfes Geballer stehen sind Mork eine ideale Alternative. So und nicht anders muß moderner Black Metal klingen.
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