VÖ: 19.02.2016
Label: Mascot Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Monster Truck – der Name klingt mächtig und gleichzeitig nach Straße. Monster Truck – diesen Namen haben auch vier Kanadier gewählt, um ihrem Rock'n Roll Nachdruck zu verleihen. 2009 gegründet, schlug das 2013 veröffentlichte Debut „Furiosity“ ein wie eine Bombe und katapultierte die Band auf einen Schlag in die Champions League der klassischen Hard Rock Bands.
Mit „Sittin' Heavy“ kommt nun der Nachfolger heraus und schon ein Blick auf das Albumcover verrät, daß man es hier erneut mit erdigem Hard Rock klassischer Art zu tun bekommt. Schön stilecht eine Jeansjacke auf's Cover gepackt und die Songtitel in Form von Patches aufgenäht...authentischer geht’s eigentlich nicht mehr.
Man nennt die Musik von Monster Truck auch Road Warrior-Stil und man konnte seine Klasse in der Vergangenheit bereits auf Touren mit ZZ Top, Slash, Gun's n Roses, Buckcherry und Alice In Chains beweisen, um nur einige zu nennen. Wenn solche Größen Monster Truck mit auf Tour nehmen, sollte das Referenz genug sein, um die Klasse der Band zu erkennen.
Produziert wurde das neue Werk erneut von Studioguru Eric Ratz, der schon mit Billy Talent, Three Days Grace und Cancer Beats zusammengearbeitet hat. Und er macht auch auf „Sittin' Heavy“ keinen schlechten Job und zimmert einen äußerst erdigen Sound.
So beginnt man mit der Frage „Why Are You Not Rocking ?“ mit tiefer gestimmten Gitarren, Keys/Orgel im Hintergrund und fetzigem Gitarrensolo mit Wah-Wah-Sound bereits mit einem flotten Rocker, der sofort in die Beine geht.
Der Gesang von Frontmann/Bassist Jon Harvey erinnert sehr oft an Thunder's Danny Bowes und auch das ein oder andere Stück weist gewisse Ähnlichkeiten zu den Briten auf. Die Band setzt vor allem auf eins...und das ist Groove, Groove und nochmals Groove. „Don't Tell Me How To Live“ zeugt hervorragend von solchem Groove, welcher mit mehrstimmigen Gesangspassagen und klasse Refrain verfeinert wird.
Teils bedarf es nur einfacher Melodien, die kompetent gezockt werden („She's A Witch“) um mit Riff Rock, einer Stimmbreite von Southern Rock bis klassischem Hard Rock und mit Hammond Orgel im Hintergrund stilistische Nähen zu Deep Purple, Led Zeppelin oder Grand Funk Railroad zu erzeugen.
Mal geht es flotter zu („Another Man's Shoes“, „New Soul“), mal gemächlicher wie bei der Led Zeppelin Hommage „Black Forest“, welche durch Gewittergrollen eingeleitet wird, dann aber balladeske Momente aufweist und mit Klargesang, durch Hall aufgepeppt, in bester David Coverdale Manier aufrockt. Komischerweise klingt der Refrain irgendwie nach einer Classic Rock-Version von Judas Priest's „Turbo Lover“, obwohl man mit Heavy Metal nichts am Hut hat.
Was gibt’s noch ? Stoner-wüstenrock-mäßiges wie „To The Flame“, schwerfällig wie Doom. Oder die durch ruhigen Piano Beginn eingeleitete Rocker-Ballade „Enjoy the Time“, welche jede Lagerfeuer-Runde bereichert und ein tolles Gitarrensolo beinhaltet. Und nicht zuletzt luftig swingendes wie „The Enforcer“, welches mit fetziger Drumpassage beginnt und durch „Whoo-Whoo“-Chöre flott zum tanzen auffordert. Vieles ist zudem durchaus stadiontauglich und sollte Monster Truck den Weg hin zu größeren Support-Slots ebnen.
Freunde des gepflegten, erdigen und staubigen Hard Rock's, die auch mit southernmäßigen Sounds wie Lynyrd Skynyrd warm werden und neuen Classic Rock Hymnen aufgeschlossen sind, kommen an Monster Truck aufgrund des neuen Albums „Sittin' Heavy“ keinesfalls mehr vorbei. Vielleicht wächst das Album mit der Zeit zum Referenz-Werk der neueren Zeit. Wer weiß ?
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