VÖ: 29.10.2021
Label: InsideOut Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Im Jahr 2017 hat der irische Sänger/ Gitarrist Gary Kelly zusammen mit dem aus Paris stammenden Gitarristen Steven Andre die Band Molybaron gegründet. Nach einem selbstbetitelten Debut bringt man nun den Nachfolger „The Mutiny“ heraus. Irgendwo musiziert man im Bereich des modernen Progmetal, es fallen einem beim Hören solche Namen wie Haken oder auch Leprous ein. Das bedeutet auch, das die Musik von Molybaron nicht ganz so einfach zu konsumieren ist und einer technischen Schlagseite zufolge den Hörer fordert.
Das beginnt beim Opener „Animals“ bereits mit einer kleinen Computerspielerei, bevor der Song in Progmetal Härte übergeht und mit Stakkato Riffs aufwartet. Ein feiner Refrain und eine „la-la-la“-Passage gestalten den Track abwechslungsreich und es zeigt sich schon beim ersten Song die spielerische Klasse der Band. Auch der basslastige Abgeh-Progmetal von „Lucifer“ mit Shouts zwischendurch gehört in die Kategorie härterer Stoff.
Bei „Amongst The Boys And The Dead Flowers“, einem langsameren Stück, zeigt Gary Kelly seine Herkunft, indem typsiche Irish Folk Melodien hinzugefügt werden. Dafür geht’s danach bei „Prosperity Gospel“ viel zerfahrener und sperriger zu. Nicht einfach zu konsumieren. Der Fokus bei Molybaron liegt aber auch eindeutig auf wunderbaren Refrains. Solch einen hat beispielsweise „The Lighthouse“ spendiert bekommen. Trotzdem handelt es sich auch hier nach gezupften und langsamen Gitarrenbeginn um eine sperrig, immer härter werdende Nummer mit zugegebenermaßen recht „warmem“ Gesang.
Zwischen diesen ganzen Zutaten bewegen sich auch die übrigen Songs von „The Mutiny“. Extravaganter, guter Gesang von Gary Kelly und hervorragende Musiker lassen ein gutes, modernes Progmetal Album vom Stapel, welches durchaus in die Riege der bekannteren Bands dieses Genres einbrechen kann. Harte Beats und geschrammelte Gitarren wie bei „The Hand That Feeds You“ gehören genauso zum guten Ton bei Molybaron wie ordentlicher Groove und schöne Melodien wie beim mit Soundscapes im Back versehenen, mystisch anmutenden „Something For The Pain“.
Die Zielgruppe ist hiermit angesprochen und wird Molybaron viel abgewinnen können. Natürlich ist das Ganze sehr modern aufpoliert und 90er Jahre Progmetaller finden hier wahrscheinlich weniger Gefallen. Tortzdem ist „The Mutiny“ ein ausgefallenes, am Puls der Zeit spielendes Werk mit tollen Musikern.
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