MISANTHROPIA - Convoy Of Sickness

Tracklist:

  • Convoy Of Sickness
  • Silent War
  • Pathological Desire To Kill
  • Nicodemus Narcissus
  • Sorrow Made Flesh
  • Aan De Herwijnse Zijde
  • The Unburied
  • The Eagle And The Hare
  • Roze Balletten
  • Through The Eye Of The Needle 

Info:

VÖ:  18.12.2020

Label:  Massacre Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7 / 10



Die niederländischen (atmospheric) Black Metaller Misanthropia werfen mit „Convoy Of Sickness“ ihr viertes Album auf dem Markt, welches direkt den Vorgänger „Omerta“ von 2016 fortsetzt. In 40 Minuten werden niederländische und belgische Untergrund-Kriminalgeschichten erzählt aus einer Zeit von den 70er Jahren bis heute. Wer also neben der Musik auch auf die Lyrics schaut, wird von Misanthropia fast schon mafiös bedient.

 

Musikalisch liegen Misanthropia im melodischeren Black Metal, aufgrund der von Studiomusiker Thijs Mulders eingespielten Keyboarduntermalungen auch gerne Atmospheric Black Metal genannt, der zudem mit symphonischen Farbtupfern aufwartet. Hatte man dafür Bands wie Dimmu Borgir oder Cradle Of Filth vor Jahren noch kritisiert, ist dies heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr.

 

Nach dem instrumentalen, düsteren Titelsong-Opener geht’s mit „Silent War“ gar nicht mal so ruhig los. Es wird gleich gebrettert und geblastet auf Teufel komm raus und Sänger Bram Koller lässt ziemlich derbes Gekeife vom Stapel. Sehr biestig der Mann, was die Musik schon ein wenig in die nordische Black Metal Szene der 80er Jahre schiebt. Im Gegensatz dazu die modernere, melodische Ausrichtung, hauptsächlich durch Gitarrist von Dennis Shoenmaker erzeugt. Aber eben auch durch die Keyboards.

 

Viel Neues erleben wir bei Songs wie „Sorrow Made Flesh“, „The Unburied“ oder „Through The Eye Of The Needle“ nicht. Brauchbare Black Metal Songs, die auch mal doomig rüberkommen, wenn das Tempo verschleppt wird. An manchen Stellen erinnern die Niederländer an Vyre oder eben halt Dimmu Borgir, obwohl die Originale doch um ein Vielfaches ausdrucksstärker auftreten.

 

„Convoy Of Sickness“ glänzt mit gutem Sound. Hier hatte unter anderem auch King Diamond's Mike Wead seine Finger im Spiel was die Drums betrifft. Und auch das Artwork (Yan Irlund) ist ein feines. Die Rahmenbedingungen sind also gut, die Musik von Misanthropia qualitativ und technisch auch. Den Songs fehlt's, wie erwähnt, halt ein wenig an Ausdruck. Fans der angeführten Kapellen können zuschlagen, ohne von Misanthropia enttäuscht zu werden. Spannender geht’s aber auf jeden Fall.  



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