MINDLESS SINNER - Poltergeist

Tracklist:

  • Poltergeist
  • Heavy Metal Mayhem
  • Valkyrie
  • World Of Madness
  • The Road To Nowhere
  • Rewind The Future
  • The Rise And The Fall
  • Hammer Of Thor
  • Altar Of The King
  • Roll The Dice 

Info:

VÖ:  17.01.2020

Label:  Pure Steel Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Hier kommt wieder eine Band, die Mitte des ausgehenden Jahrzehnts urplötzlich wieder auf der musikalischen Bildfläche erschienen ist, nachdem man seit Ende der 80er Jahre nichts mehr von ihr hörte. Mindless Sinner sind aber kein weiteres Überbleibsel der NWOBHM, sondern stammen aus Schweden. Eine EP und zwei Vollzeitalben gab's in den 80ern zu geniessen, erst 2015 schob die Band mit „The New Messiah“ das dritte nach.

 

Das Überraschende bei Mindless Sinner ist, daß das Line Up identisch ist mit der Frühzeit und man schon daher von einem reinrassigen Comeback sprechen kann. Der neue Dreher hört auf den Namen „Poltergeist“ und bietet hochwertige Kost in der Schnittmenge von flottem Power Metal und teutonisch bzw. NWOBHM angehauchtem Traditionsstahl. Dabei macht vor allem Ur-Sänger Christer Göransson eine nach wie vor starke Figur. Für sein Alter überraschend hoch angesiedelt ist der Gesang genau passend zu den recht schnellen Nummern, könnte nur ab und an etwas „dicker“ auftragen.

 

Der Opener und Titeltrack ist dann gleich ein wahrer Smasher mit Shout-Refrain, der sich sofort in die Gehörgänge fräst. Nun gut, es macht sich gleich bemerkbar, daß die Lyrics des Albums eher in metallischer Tradition gehalten sind, als poetisch aufzutrumpfen. Dementsprechend hört man Christer auch an, daß er nicht unbedingt aus englisch-sprachiger Gegend stammt. Aber das haben wir ja gerade bei deutschen Bands ja auch oft und sollte keinesfalls als Wertverlust angesehen werden.

 

Die Gitarristen Markus Danneblad und Jerker Erdman riffen typisch britisch. Saxon und Judas Priest scheinen hier immer mal wieder durch, melodischere Passagen ähneln aber durchaus auch neueren Power Metal Bands a'la Sonata Arctica. Mit „Heavy Metal Mayhem“ folgt ein weiterer Biss, der die Luft von 80er Hymnen, gerade was den Refrain betrifft, atmet. Erst mit „Valkyrie“ nehmen Mindless Sinner etwas Tempo zurück und lassen Harmonien und Melodien mehr freien Lauf. Hier kommt der Power Metal Faktor mehr zum Tragen.

 

Nach diversen weiteren Traditionsmetallern („World Of Madness“, „The Road To Nowhere“), die das Niveau eher halten als steigern, folgt mit „The Rise And The Fall“ ein weiteres starkes Ausrufezeichen. Man kann gar nicht anders, als sich diesen Refrain im Kopf zu behalten. Gutes Kraftfutter. „Hammer Of Thor“ dagegen plätschert etwas belanglos dahin, dafür bewegen sich die Schweden bei „Altar Of The King“ fast schon in DIO-Fahrwasser. Epische Stimmungen kommen auf und man meint wirklich, jederzeit würde hier der selige Ronnie James ertönen. „Roll The Dice“ beschließt „Poltergeist“ dann mit einem eher austauschbareren Song.

 

Bis auf 1-2 Songs ist Mindless Sinner mit „Poltergeist“ ein starkes, viertes Album gelungen, daß in vielen Phasen 80er Luft der europäischen Festland und britischen Insel Metal-Musik atmet, aber dennoch einigermaßen zeitgemäß rüberkommt. Mit dem Titelsong und „The Rise And The Fall“ hat die Band gar zwei Granaten im Gepäck, die auch auf längere Sicht im Gedächtnis bleiben könnten.

 

Auf jeden Fall merkt man der Band nicht an, daß sie mal über 30 Jahre verschwunden waren. Mindless Sinner dürfen sich Kuttenträger gerne auf den Zettel schreiben.  



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