VÖ: 29.01.2021
Label: Skol Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Militia....als ich diesen Bandnamen hörte, dacht ich sofort an meine 80er Jahre. Ich hatte diesen Namen vom Gefühl her damals immer wieder gehört. Tatsächlich gab es auch ein paar Bands dieses Namens zu der Zeit, aber meist brachten die nur Demos raus. Hm...konnte also doch nicht sein. Egal, Fakt ist diese Militia, deren Album „And The Gods Made War“ vorliegt, stammen aus Texas und sind seit 1986 aktiv. Haben aber auch kein Album damals herausgebracht.
Wenn man so will, ist „And The Gods Made War“ sogar das Debut Album der Band, allerdings sind die Songs nahezu identisch mit einer Veröffentlichung von 2012 namens „Strength And Honor“. Ob neu aufgenommen oder re-released weiß ich jetzt nicht, betrachten wie es einfach mal als neues Album. Militia spielen erwartungsgemäß US Metal, allerdings mit einer gehörigen Prise NWOBHM gepaart. Die Briten Raven sind hierbei immer mal wieder ein Thema.
Nach dramatischem Intro („A Call To Arms“) legt das Album einen schnellen Start hin. High Pitched Screams und sehr hoher Gesang von Mike Soliz fräst sich sofort ins Gehirn und wie es bei US Metal zum guten Ton gehört, sind die Gitarrenriffs und Soli fett und druckvoll ausgestattet. Erste Raven Vibes erschließen sich einem beim folgenden „The Judas Dream“. Treibende Drums und Twin Leads Gitarrensoli bestätigen den fulminanten Sound des Openers.
Militia lassen aber auch anspruchsvollere Momente zu, die aufgrund hakeliger Rhythmen nicht ganz so eingängig rüberkommen. „Doomed“ ist so eine Nummer, oder auch der Titelsong, dem frickelige Gitarrenparts obliegen und bei dem der Gesang äußerst biestig ertönt. In der Masse spielen die Amis aber den technisch guten, wuchtigen Metal, den man von vielen US Metal Legenden her kennt.
Flotte Songs mit Priest-Einflüssen („Onslaught“), drückenenden Drums und Wechselrhythmen schlagen genauso zu Buche wie abwechslungsreiche Stampfer der Marke „Injustice“ inklusive Spoken Words Part und Wah-Wah-Effekten im Gitarrensolo. Alles in allem ist „And The Gods Made War“ ein gutes Album in der Schnittmenge von US und europäischem Metal der 80er Jahre. Sound und Songwriting sind ok, es fehlen allerdings etwas die Ausrufezeichen hinter den Songs.
Als Fan dieser Genres darf man sich Militia gerne auf die Fahne schreiben, denn viel verkehrt machen die Texaner auf diesem Album nicht. Diese Band bleibt mal unter Beobachtung.
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