MIDNIGHT FORCE - Dunsinane

Tracklist:

  • Killer
  • The Scarlet Citadel
  • Down With The King
  • Witchfinder
  • Alesia Falls
  • Crystal Talon
  • Warlord Eternal
  • Dunsinane

Info:

VÖ:  10.08.2018

Label: Iron Shield Records

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7 / 10



Angepriesen wird die Band Midnight Force aus dem schottischen Glasgow als Band, die sowohl epischen Metal in der Tradition von Bands wie Manilla Road oder Cirith Ungol spielt, als auch in der NWOBHM und deutschen 80er Metalszene verwurzelt ist. Ich tendiere eher zu Letzterem, denn die Musik der Schotten klingt teilweise mehr nach alten Judas Priest und Accept, als nach dem Amis.

 

Bisher hat es die Band auf eine EP und eine Single gebracht, „Dunsinane“ ist somit das erste Full-Length Album des Vierers. Witzigerweise übernehmen alle vier Bandmitglieder neben ihren Hauptaufgaben, gem. Beipackzettel des Labels, auch Keyboardtätigkeiten. Wo die allerdings im gesamten Album auftauchen sollen, ist mir ein Rätsel. Zwar gibt es hier und da eine leichte Keyboardspur zu verzeichnen, aber in großem Ausmaß ? - Nein.

 

Wenn man von gewisser Epik sprechen will, dann am ehesten beim 8-minütigen Titeltrack „Dunsinane“, der eine Referenz an Schottlands König Macbeth darstellt. Der Song ist natürlich auch der abwechslungsreichste des gesamten Albums und bietet feine Ausarbeitung musikalischer Art. Da es sich hierbei aber um den in der Reihenfolge letzten Song des Albums handelt, hat man sich quasi diesen Höhepunkt bis zum Schluß aufgespart.

 

Gewöhnungsbedürftig ist sicherlich der Gesang vom Sänger John Gunn. Wie beim flotten Opener „Killer“ zu hören, bedient er sich, gerade in den Refrains, erheblicher stimmlicher Höhen, die einem schon auch mal die Fußnägel hochziehen können. Es klingt zwar nicht schräg oder schrecklich, kann aber den metalshouts-verwöhnten Ohren wehtun. King Diamond lässt grüßen, allerdings ohne dessen genialen Ausdruck in der Stimme.

 

Wenn man mit Chorgesang arbeitet, wie beim folgenden „The Scarlet Citadel“ wirkt der Gesang harmonischer und nicht ganz so krass. Am ehesten könnte man hier Vergleiche zu alten Stormwitch ziehen, die auch musikalisch in ähnlicher Art zu „Stronger Than Heaven“-Zeiten agierten.

 

Bei „Witchfinder“ halten zu Beginn doomige Klänge Éinzug. Die Interpretation wird düsterer und auch gesanglich tiefer.

Der Rest ist ansprechender Old-School-Metal in Anlehnung an Bands wie Angel Witch, Demon oder eben alte Judas Priest und Accept. Spielerisch gut rübergebracht und stimmig, mit einem zumindest teilweise gewöhnungsbedürftig hohem Gesang, der dem Hörer schon zusagen muss, um zu gefallen.

 

Ganz so episch, wie es einem die Bandinfo, das Albumartwork und die historischen und fantasy-geschwängerten Lyrics weismachen wollen, ist die Musik sicher nicht, aber für ein paar Umdrehungen von Fans, die auf guten, hausgemachten Old-School-Metal stehen, durchaus geeignet.  



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