MICHAEL SCHENKER - My Years With UFO


Tracklist:

  • Natural Thing
  • Only You Can Rock Me 
  • Doctor Doctor
  • Mother Mary
  • This Kids
  • Love to Love
  • Lights Out
  • Rock Bottom
  • Too Hot Too Handle 
  • Let It Roll 
  • Shoot Shoot


Info:

VÖ:  20.09.2024

Label: earMusic / Edel


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8 / 10



Über Michael Schenker muß man wohl nicht viel erzählen. Wenn man an gepflegten Hard-/Heavy Rock denkt, der bis in die 70er Jahre zurückreicht, kommt man an dem legendären Gitarristen absolut nicht vorbei. Nicht zuletzt wegen seiner Zeit(en) bei UFO. Und genau diese Zeit hat sich der gute Michael jetzt vorgenommen und aufgrund des 50-jährigen Jubiläums elf Klassiker von UFO neu aufgenommen mit einer Vielzahl an Musikern, die kaum weniger als legendär zu bezeichnen sind.

 

„My Years With UFO“ nennt sich dieses neu aufgenommene Album und bringt die unverzichtbaren Songs von UFO in neuem Gewand, was zum einen den Fans ein klein wenig ein neues Gesicht der Tracks präsentiert, zum anderen Neu-Einsteigern auf bestmögliche Weise diese Klassiker auch näher bringt. Dabei muss man aber auch erwähnen, das manch großartiger Sänger, den Schenker auf dem Album auffährt, seinen Zenit bereits überschritten hat. So klingt Dee Snider beim Opener „Natural Thing“ nicht mehr ganz so gut, wie zu seligen Twisted Sister Zeiten. Joel Hoekstra liefert aber dafür ein fantastisches Solo ab.

 

Joey Tempest (Europe) dagegen stemmt zusammen mit Roger Glover bei „Ońly You Can Rock Me“ eine bessere Performance. Überhaupt finde ich die Stimmfärbung von Joey der letzten Jahre viel interessanter als noch die Hair-Metal orientierte Stimme der Frühzeit. Derek  Sherinian übernimmt auf dem Album die Tasteninstrumente und bringt sich bei „Doctor Doctor“, eingesungen vom nach wie vor fantastischen Joe Lynn Turner, famos in Stellung. Typische Slash-Gitarrenmomente erlebt man danach bei „Mother Mary“, gesungen von Erik Grönwall. Auch das tolle Gitarrenduell zwischen Schenker und Slash weiß zu begeistern.

 

Wenn ein Biff Byford das Mikro schwingt, klingt natürlich immer ein gewisser Saxon-Vibe mit durch. So beim teils in schleppendem Tempo gehaltenen „This Kids“. Die Soli von Gitarre und Orgel sind genial gespielt und lassen beim recht langen Song erst gar keine Langeweile aufkommen. Balladesk wird’s dann bei „Love To Love“, idealerweise mit Axl Rose besetzt. Wobei man aber auch hier sagen muß, das die Stimme des Axl zwar noch markant ertönt, aber nicht unbedingt in Würden gealtert ist.

 

Besser macht’s da Jeff Scott Soto bei „Lights Out“, dem John Norum die ein oder andere Saite verleiht. Auch der Jeff ist ein Beweis, wie gut man immer noch performen kann und Derek’s Orgelsolo hebt nostalgische Gefühle an. Dem über 11-minütigen „Rock Bottom“ darf man attestieren, mit Kai Hansen’s Stimme eine etwas außergewöhnliche Variante kredenzt zu haben. Von alten Helloween ist man freilich weit entfernt und somit wirkt der Song ein klein bisschen skurril. Der ausufernd lange Instrumentalpart ist dagegen vom Allerfeinsten.

 

Bleiben noch der starke Rocker „Too Hot To Handle“ mit erneut Joe Lynn Turner am Gesang. Zusammen mit Adrian Vandenberg und Carmen Appice ist auch die Instrumentalfraktion äußerst erlesen. Desweiteren noch die schnelle Hard Rock Abfahrt „Let It Roll“ feat. Michael Voss und abschließend das rockige „Shoot Shoot“ mit Stephen Pearcy (Ratt), dessen Gesang aber ebenfalls durch die Jahre hinweg gelitten hat und ähnlich wie bei Dee Snider und Axl Rose wenig überzeugt.

 

 

„My Years With UFO“ zeigt eindrucksvoll, welch geniale Stücke Michael Schenker während seiner Zeit bei UFO mitgestaltet hat. Die Gästeliste ist lang, erlesen und zum größten Teil auch wirklich wertvoll. Bis auf die genannten Ausnahmen am Mikro überzeugen die Songs im neuen Gewand ausnahmslos und lassen die zeitlosen Nummern auf schöne Art und Weise wieder aufleben. Ein Album, das sich wirklich lohnt, auch wenn die Songs natürlich hinlänglich bekannt sind. 



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