MICHAEL MONROE - One Man Gang

Tracklist:

  • One Man Gang
  • Last Train To Tokyo
  • Junk Planet
  • Midsummer Nights
  • The Pitfalls Of Being An Outsider
  • Wasted Years
  • In The Tall Grass
  • Black Ties And Red Tape
  • Hollywood Paranoia
  • Heaven Is A Free State
  • Helsinki Shakedown
  • Low Life In High Places

Info:

VÖ:  18.10.2019

Label: Silver Lining

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Michael Monroe ist natürlich in erster Linie als Sänger der finnischen Sleaze-/Glamrock Legende Hanoi Rocks bekannt, die in den 80ern sehr US orientierten Hardrock spielten und mit Alben wie „Self Destruction Blues“ oder „Two Steps From The Move“, sowie Hits der Marke „Up Around The Bend“ und „Million Miles Away“ für Aufsehen sorgten. Im Fahrwasser von Bands wie Mötley Crüe oder Poison heimste die Band beachtliche Charterfolge ein.

Auch wenn Hanoi Rocks in den 200er Jahren reformierten (das letzte Album erschien 2007) erscheint Michael Monroe aber hauptsächlich als Solokünstler auf der Bildfläche und hat bereits ein Dutzend Soloalben herausgebracht. Das neueste erscheint dieser Tage mit Namen „One Man Gang“. Der Titel trügt allerdings, denn der gute Michael hat mitnichten alles selbst eingespielt, sondern eine echte Mannschaft um sich herum geformt und zudem einige Gastmusiker verpflichtet.

 

Musikalisch liegt auch das neue Michael Monroe Album natürlich im US Hardrock mit Sleaze-Faktor der späten 80er Jahre verwurzelt. Was einmal gut war, muß man ja auch nicht großartig ändern. Dennoch wirken die 12 neuen Songs frisch, keinesfalls angestaubt und auch zeitgemäß. Dabei integriert Michael immer mal wieder auch leicht punkige Vibes in die Songs, eine Vorliebe die er schon seit je her pflegt. So beispielsweise gleich beim Opener und Titelsong „One Man Gang“ bei dem er passend  den ersten Gast, Captain Sensible (The Damned), präsentiert. Schnell, mehrstimmiger Refrain, cooles Solo – alles prima zum Auftakt.

 

Etwas poppiger mit eingängigstem Refrain und in typischer US Hardrock Manier folgt „Last Train To Tokyo“, auch eine Hommage an das Land Japan. Dort wurden Hanoi Rocks damals enorm abgefeiert. Lässiger, mit leichtem AC DC Riffing kommt „Junk Planet“ rüber, eine amtliche Mundharmonika lockert auf. Halbballedesk in zartem Countrymusic Stil lässt Michael Monroe im Anschluß die „Midsummer Nights“ hochleben. Eine Nummer, die wunderbar am abendlichen Lagerfeuer funktioniert.

 

Michael Monroe verpasst den Songs allen einen individuellen Anstrich im Rahmen der Vorgaben, so daß „One Man Gang“ zu keiner Sekunde langweilt und jederzeit gut reinläuft. Ein etwas düsterer Rocker mit Alice Cooper Vibes („Hollywood Paranoia“) steht genauso auf dem Programm wie der außergwöhlichste Song des Albums, „Heaven Is A Free State“. Der Track ist mit diesen typischen (mexikanischen) Trompeten (!!) durchsetzt, für welche als Gast Tero Saarti veranwortlich zeichnet. Irgendwie erinnert der Song leicht an Aerosmith – cooles Stück.

Der Rest ist gediegener, sleaziger US Hardrock, mal schneller und crazy („Black Ties And Red Tape“), straight forward („Helsinki Shakedown“) oder gediegener bei „Low Life In High Places“ inklusive Cello-Klängen und Wah-Wah Gitarrensolo.

 

Viele tolle Abwechslungen, die uns Michael Monroe also auf „One Man Gang“ anbietet und somit zeigt, welche Relevanz dieser Musiker nach wie vor in der Hardrock-Szene besitzt. Freunde des (US orientierten) Hardrocks mit schillernder Note machen bei diesem Album überhaupt nichts falsch. In dieser Form das Monroe gerne weitermachen.  



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