VÖ: 15.11.2018
Label: Mascot Label Group
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Aus dem hebräischen Wort für Messias leitet sich der Bandname Meshiaak ab. Aber wir haben es hier nicht mit einer Oriental Metal Band zu tun, sondern mit Australiern. 2014 gegründet, war alles bereit, mit einem ersten Album („Alliance Of Thieves“) die Musikwelt im Sturm zu erobern. Allerdings stieg der auf dem Papier wohl bekannteste Name, Jon Dette, der schon u. a. für Slayer getrommelt hat, aus und eine wichtige Tour mit Machine Head wurde hinfällig. Mit neuem Drummer (David Godfrey) startet man nun einen neuen Versuch und hat auch ein zweites Album namens „Mask Of All Misery“ am Start.
Verwurzelt liegt die Musik von Meshiaak im Thrash Metal. Kein Wunder, wenn man mit Jon Dette ein Gründungmitglied hatte, der diese Art von Musik aus dem Effeff kennt. Aber neben starken Thrash Riffs und dem amtlichen Shoutgesang von Danny Camillery, der auch für die Rhythmusgitarre zuständig ist, gibt’s bei der Band aus Melbourne auch eine „weichere“ Seite. Denn nicht selten wechselt die Band vom fulminanten Thrashgewitter in melodische Powermetal Gefilde. Das liegt neben klaren Gesangspassagen hauptsächlich am melodischen Gitarrenspiel von Leadgitarrist Dean Wells, der zuvor bei den Progmetallern Teramaze unterwegs war.
So beginnt „Mask Of All Misery“ mit reinen, recht modern gespielten Thrash Abfahrten in Form von „Miasma“, dem Titelsong und „City Of Ghosts“, nimmt aber alsbald die Kurve hin zu melodischeren Songs wie „Tears That Burn The Son“, „Doves“ oder „Bury The Bodies“. Immer schön so, daß es ausgewogen bleibt und den Gesamteindruck des Albums nicht komplett zersprengt.
Daß so etwas funktionieren kann, haben auch schon andere Bands bewiesen, aber bei Meshiaak nimmt man der Truppe die musikalische Stilvielfalt immer ab. Nichts wirkt aufgesetzt oder klinisch, wie man es bei vielen Modern Thrash Bands, die mit abwechselnd Gebrülle oder emo-lastigen Cleangesang am Reißbrett Songs konstruieren, kennt.
Mit dem Abschlußsong „Godless“ liefern Meshiaak noch einen über 7-minütigen Epikmetaller mit Thrash-Basis, der ein rundum gelungenes Album beschließt. Gitarrist Dean Wells hat „Mask Of All Misery“ selbst produziert und der Band einen gutklassigen Sound zurechtgezimmert. Sicher gibt es fettere Produktionen, aber das Ganze passt schon so.
Bleibt abzuwarten, ob Meshiaak diesmal in dieser Form zusammenbleiben und den Schritt auch über Australien hinaus schaffen. Daumen drücken heißt die Devise.
Kommentar schreiben