VÖ: 14.06.2013
Label: Black Lodge Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Wenn ich den Namen Mean Streak höre, denke ich zuallererst an Y & T. Deren gleichnamiges Album kann durchaus als Klassiker bezeichnet werden. Die Band, welche sich genauso nennt, kommt allerdings aus Schweden und hat eigentlich keinerlei Bezugspunkte zur amerikanischen Hard Rock Legende.
Gespielt wird auf „Trial by Fire“ eher druckvoller, immer melodischer Power Metal im Fahrwasser von Könnern wie Edguy, Gamma Ray und vielen anderen. Und daher wird es schwer werden, bei aller Qualität, sich am Ende in diesem Genre durchsetzen zu können.
Bereits mit „We are One“ legt man die Marschrichtung fest. Abgehnummer, mit cleanen Vocals von Andy La Guerin, die für Fans keine Wünsche offen lassen. Ein einprägsamer Refrain und fertig ist ein Power Metal Ohrwurm....wenn auch eher von der Stange.
Halb-balladesk und hymnisch, fast schon Europe-mäßig legt man mit „Shine On“ nach. In diese beiden Richtungen lassen sich auch die restlichen Songs erklären.
Mal in Anlehnung an alte Hair-Metal Veteranen alter amerikanischer Prägung bei z. B. „A Heartbeat Away“. Hauptsächlich mit midtempo Abgehnummern wie „Hangmans Daughter“, „Thunderbolt“ oder „Tunnel Vision“.
Die obgligatorische Ballade darf auch nicht fehlen, obwohl „Cast Away“ eher traurig-tragisch rüberkommt als zuckersüß.
Also, das musikalische Können ist vorhanden....sehr sicheres und angenehmes Metal-Gitarrenspiel und Vocals, die keinem weh tun, aber sich auch nicht aus dem Kreis der Sammets dieser Welt hervortun. Schlecht auf keinen Fall, aber ohne den letzten Wiedererkennungswert.
Die Songs sind allesamt sauber produziert, fast schon zu glatt poliert. Das Bemühen tolle Refrains zu schreiben ist in der Regel gelungen und somit sollten die Songs auch auf der Bühne gut funktionieren. Ob man sich allerdings einen neuen Fankreis erspielen kann („Trial by Fire“ ist bereits das dritte Album) bleibt aufgrund der fehlenden Innovationen abzuwarten.
Freunde des melodischen Power Metals dürfen der Band ohne Zweifel eine Chance geben, sollten die Erwartungen aber nicht allzuhoch schrauben, hier neue Dinge zu entdecken.
Ein gutklassiges Album, mit hervorragenden Musikern, bei dem halt der ein oder andere echte Knaller fehlt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger...
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