MARC VANDERBERG - Highway Demon

Tracklist:

  • Highway Demon
  • Blue Eyes
  • Bad Paradise
  • The Last Battle
  • How Do You Feel
  • Indispensible
  • You're Like Poison
  • When I Turn The Key
  • The Final Chapter
  • Total Eclipse

Info:

VÖ: 07.09.2017

Label:  darkSIGN Records

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Schon in unserer Review über das Eli Van Pike – Album wurde erwähnt, daß Gitarrist Marc Vanderberg eher aus dem Metal-Bereich kommt, als aus dem dort dargeboten Dark-/Industrial Metal. Trotzdem hatte er einen enormen Anteil an der Qualität des Projekts um darkSign-Records Owner Thorsten Eligehausen. Und auf eben diesem Label und auch unter den Fittichen von Thorsten aufgenommen, bringt Marc Vanderberg ein neues Solo-Album heraus. Dieses nennt sich „Highway Demon“ und sofort fällt das „feurige“ zum Titel passende Cover-Artwork, entworfen von Klaus Schwarz, auf.

Marc hat auf dem Album alle Instrumente selbst eingespielt, lediglich (aber was heißt hier lediglich) der Gesang wurde von Raphael Gazal übernommen, einem Brasilianer, über den man nur sehr wenig kennt. Um ehrlich zu sein, eigentlich gar nichts. Umso erstaunlicher ist die Stimme dieses Knaben. Qualitativ liegt er auf sehr hoher Ebene und beweist sich meist als fantastischer Melodic-Metal Sänger, aber auch mal im Stile eines Alice Cooper. Vanderberg hat zu allen Songs im Booklet Hintergrundinformationen angefügt, um die Songs entsprechend zu erklären. Allerdings würden die 10 Tracks auch so für sich sprechen, denn was Marc Vanderberg auf „Highway Demon“ bietet, ist allererste Sahne.  

 

Der mit Motorengeräuschen eröffnende Titelsong wurde eigentlich schon 25 Jahre zuvor von einem gewissen Oliver Deleker, einem Bekannten aus dem Dunstkreis von Vanderberg, geschrieben. Zu Veröffentlichungs-Ehren kommt er allerdings erst jetzt, nachdem man umarrangiert und vervollständigt hat. Herausgekommen ist ein famoser Powermetal-Kracher mit Raphael's angerauhter Stimme veredelt. Die tollen Gitarrenmelodien zeigen sofort, daß man es bei Marc Vanderberg mit einem wahrlich brillianten Gitarristen zu tun hat, der auch mal divers Arpeggien im Stile eines Yngwie Malmsteen startet. Ein guter Refrain rundet den gelungenen Einstand ab.

 

Auch Keyboards gehören zum Sound von „Highway Demon“, allerdings mehr unterstützend den solierend. Funktioniert hervorragend mit dem zum Beispiel stampfenden Rhythmus von „Blue Eyes“. Ein etwas ruhigeres Break führt zu einer leichten Yngwie Malmsteen-Note. Stark !! Es geht aber auch schneller, wie bei „Bad Paradise“ oder „When I Turn The Key“. Ohne allerdings in Speedmetal-Regionen abzudriften bleiben alle Songs sehr melodisch und eingängig und, wie gesagt, stark gesanglich interpretiert von Raphael Gazal.

 

 

Am emotionalsten ist sicherlich „How Do You Feel“, eine mit Piano beginnende melancholische Ballade, die später dann mit Gitarre-/Drums-Kombination etwas härter wird. Inhaltlich verarbeitet Marc den Kampf einer bekannten gegen den Krebs und auch durch teilweise mehrstimmigen Gesang berührt einen dieser Song, auch wenn man die Persönlichkeit dieser Auseinandersetzung nicht kennt.  

 

Der Track „You're like Poison“ klingt ein klein wenig nach Alice Cooper und zwar im speziellen dem Song....tja, „Poison“ zumindest was den Refrain angeht. Für mich eine astreine Huldigung an den Meister auch wenn das Orgelspiel wiederum etwas Deep Purple Luft atmet. Ähnliches Cooper-Feeling besitzt auch der Song „The Last Battle“, wobei hier ein wahres Groove-Monster erschaffen wurde.

 

Seine musikalische Klasse beweist Marc Vanderberg nochmals im instrumentalen Abschluß-Track „Total Eclipse“ mit viel Arpeggio und ruhigen Breaks.  

„Highway Demon“ hat trotz des Projekt-Charakters vieles von einer „echten“ Band, was die musikalische Dichte, das Songwriting und die (melodische) Power betrifft. Wäre ja mal interessant zu wissen, ob Marc Vanderberg nicht doch mal mit dem Gedanken spielt, die Stücke seines Albums auch Live auf die Bühnen zu bringen. Das hätte sicherlich reichlich Potential. Genauso wie dieses Album enorm viel Potential hat und keinen echten Metal-Fan, vor allem der frühen Malmsteen-Phase und Melodic-Power Szene enttäuschen dürfte. Starkes Teil !!



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Kommentare: 1
  • #1

    Claudia Appelbaum (Montag, 11 November 2024 23:41)

    Ein Reciew, der Lust macht, in das Album reinzuhören