VÖ: 16.02.2021
Label: Sliptrick Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
Marble haben ihren Sitz in der Lombardei (Italien). Gegründet wurde die Band bereits im Jahr 2003 von Schlagzeuger Mirko Lasgna und Bassist Daniel Fleba. In den Anfangsjahren waren Marble mit einer Sängerin unterwegs, bevor diese 2006 die Band verließ. Gemeinsam mit Bandgründer Mirko und weiteren Mitgliedern. Danach prägte über viele Jahre hinweg männlicher Gesang den Sound der Band. In dieser Zeit wurde auch das Debüt-Album “A.t.G.o.d.” (2008) veröffentlicht. Seit 2019 steht mit Eleonora Travaglino jedoch wieder eine Frau am Mikro. Nach mehr als einem Dutzend Jahre Pause erscheint nun mit “S.A.V.E.” endlich der Nachfolger.
Piano und Streicher zu Beginn des Albums. Aber schon bald knallt “Mine” so richtig aus den Boxen. Schlagzeug, Gitarren und Gesang klingen äußerst hektisch. Ein kraftvoller und progressiver Einstieg. Sängerin Eleonora Travaglino hat eine ausdrucksstarke und wandlungsfähige Stimme. Dieser progressive Einschlag setzt sich auch bei ”Heartless Disease” fort. Hier klingen die Keyboards auch präsenter, fast schon “typisch italienisch”. Gesanglich zeigt uns Eleonara, dass sie sich Mezzosopran-Bereich pudelwohl fühlt. Teilweise wird ihre Stimme auch technisch verfremdet. Bei “30 Silver Coins” knallen die Riffs und sorgen für eine amtliche Härte. Diese wird zusätzlich unterstützt durch böse Growls von Maurizio Caverzan (In-Sight),
Als Kontrast gibt es auch AirPlay-taugliche Songs, wie das hymnische “What Leads Us To” zu hören. Nach dem harscheren “To Feed The Worms” folgt mit “A Darker Shade Of Me” eine Ballade, bei der Eleonora von einem Streichquartett und einer Konzert-Gitarre begleitet wird. Dafür ist “Where Is The Light” wieder komplexer angelegt, aber trotzdem sehr melodisch. Neben erneuten Growls wurde hier ein sehr gutes Gitarrensolo eingebaut. “Timeline” und “Daymare Town” gehören dann wieder zu den melodischen Songs, die sich für das Abspielen bei Radiostationen eignen würden. Den Abschluss bildet das mit vielen schönen Melodien gespickte Instrumental “Sins And Virtues Ending”.
“S.A.V.E.” ist ein abwechslungsreiches Album. Melodische Songs, wechseln sich ab mit Progressiven. Dazu gibt es Ausflüge in den Extreme Metal-Bereich. Somit soll ein breites Publikum angesprochen werden. Ob aber die einzelnen Fan-Gruppen rundum zufriedengestellt werden, wage ich zu bezweifeln. Sicherlich erfreut sich der unvoreingenommene Hörer an der Vielfalt. Aber diese ist wohl Fluch und Segen zugleich. Hervorhebens wert ist auf jeden das Cover-Artwork von Jan Yrlund (Darkgrove Design), der hier wieder einmal ganze Arbeit geleistet ha
Original Review bei KEEP ON ROCKIN' MAGAZIN
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