MANTICORA - To Kill To Live To Kill

Tracklist:

  • Piano Concerto 1 - B Flat minor...
  • Echoes of A Silent Scream
  • Through the Eyes of The Killer - Towering Over You
  • Katana - Awakening the Lunacy
  • The Farmer's Tale Pt. 1 - The Aftermath of Indifference
  • The Devil in Lisbon (instrumental)
  • Growth
  • Humiliation Supreme (instrumental)
  • Nothing Lasts Forever
  • Katana - Opium
  • Through the Eyes of The Killer - Revival of The Muse That Is Violence
  • The Farmer's Tale Pt. 2 - Annihilation at The Graves

Info:

VÖ: 03.08.2018

Label: Vicisolum Productions


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8,5 / 10



8 Jahre ist es her, seit die Dänen Manticora ihr letztes, eher unbeachtetes, Album „Safe“ herausgebracht haben. Die Band, die so tolle Alben wie „Darkness With Tales To Tell“, „Hyperion“ und „8 Deadly Sins“ veröffentlicht hat, war wohl nicht mehr bei vielen auf dem Schirm. Umso erstaunlicher, daß Manticora jetzt zurückkommen....und zwar fulminant mit einem auf zwei Alben angelegten Konzept aus der Feder des Sängers Lars F. Larsen. Die beiden Alben sollen mit einem Jahr Abstand erscheinen, das erste trägt den Titel „To Kill To Live To Kill“.

 

Das erinnert etwas an die beiden „The Black Circus“ Alben, die ja auch im Abstand eines Jahres 2006-2007 veröffentlicht wurden. Dem neuen Album wurde ein ebenso düsteres wie beeindruckendes Artwork spendiert. Dafür holte sich die Band die Dienste des dänischen Künstlers David Troest. Manticora wurden schon immer als progressive Power-/Thrash Band bezeichnet und das trifft auch auf „To Kill To Live To Kill“ zu. Spannungsgeladen, hart und technisch versiert von vorne bis hinten.

 

Sänger Lars F. Larsen klingt in manchen Momenten immer noch wie eine härtere Variante von Blind Guardian's Hansi Kürsch. Mit dessen Stimme konnte ich mich noch nie anfreunden, mit der von Larsen schon. In einem Moment recht hoch und etwas knödelig, powert der Junge im anderen Moment heftig nach vorne. Die Songs sind in der Regel recht schnell gehalten, mit immenser Wucht und Riffgewalt, aber auch mit technischen Feinheiten, welche den progressiven Anspruch von Manticora unterstreichen.

 

Das (bekannte) Intro „Piano Concerto 1 – B flat minor...“ eröffnet den Reigen, welcher mit „Echoes Of A Silent Scream“ sofort ins Gebälk kracht. Auffällig ist, daß sich Manticora heute auch moderneren Sounds nicht verschließen und teilweise auch Melodic Death Riffs mit einfließen lassen. Die Musik der Band ist meist intensiv, Breakdowns und Geschwindigkeits-/Stimmungswechsel rar gesät. Die meist recht langen Songs, die sich zwischen 6 – 7 Minuten bewegen, kommen wie aus einem Guß rüber, klingen durchdacht und kompetent und versiert gespielt. Das liegt sicher auch an der jahrelangen Erfahrung der Band und die Gitarristen Kristian Larsen und Stefan Johansson überzeugen mit starken Riffs und Rhythmen.

 

Insgesamt beinhaltet „To Kill To Live To Kill“ zwölf Songs, davon drei Zweiteiler, deren einzelne Parts aber nicht hintereinander folgen, sondern quer übers Album verteilt wurden. Allen voran das leicht fernöstlich angehauchte „Katana“. Aber auch bei „Through The Eyes Of The Killer“ und „The Farmer's Tale Pt. 1 + 2“ ziehen Manticora alle Register des Prog Metals ohne aber die Songs zu überfrachten. Immer wieder sorgen starke Melodien und Refrains für Gänsehaut, auch wenn die Basis der Nummern auf gesunder Härte fußt. Ab und an schleicht sich sogar das ein oder andere kurze Growlen ein. Dies dient aber mehr der Dramaturgie. Und diese Dramaturgie ist allenthalben zu spüren. Der Heftigkeit und Düsternis des lyrischen Konzepts wird dabei Rechnung getragen.

 

Mit etwaigen Klamauk-Klängen und irgendwie witzigem Shout-Refrain ertönt „Growth“. Mit fast 10 Minuten wächst der Song allerdings zum abwechslungsreichsten des Albums an und lässt mit mehreren Wendungen und Stimmungen keine Wünschen offen. Irgendwie lustig und dennoch dramatisch. Wie es sich für ein Konzeptalbum gehört, werden auch rein instrumentale Songs integriert. Hierbei handelt es sich um die beiden pfeilschnellen „Humilation Supreme“ und „The Devil in Lisbon“.

 

Manticora sind wieder da, mit einem beeindruckenden Album, welches unweigerlich Lust auf den zweiten Teil, der da kommen mag, macht. In der Schnittmenge von Prog-u. Powermetal, beinhaltet der Sound der Dänen seit jeher auch Elemente des Thrash und Melo-Death. Meist schnell interpretiert geben einem Manticora kaum Luft zum atmen. Die Musik prescht vehement voran. Mit dem Gesang von Lars F. Larsen muss man natürlich klarkommen, passt meiner Meinung nach aber sehr gut zu den Kompositionen. Stimmiges Konzept, schönes Artwork, klasse Songs und hervorragender Sound....das Gesamtbild passt um aus „To Kill To Live To Kill“ ein starkes (Comeback-)Werk zu machen.

 

Vielleicht sogar das beste, welches Manticora je veröffentlicht haben. Nach so langer Zeit ein solch brilliantes Album abzuliefern hätte ich nicht erwartet. Manticora sind mit Glanz und Gloria zurück.  



Kommentar schreiben

Kommentare: 0