MANIGANCE - Machine Nation

Irgendwie komisch. Manigance aus Frankreich nennen ihr sechstes Studioalbum „Machine Nation“, aber sämtliche Songtitel und Texte sind in französisch gehalten. Nicht gerade konsequent würde ich sagen. Nun, egal...auf die Musik kommt's an. Und hier haben wir es mit typisch europäischem Melodic Power Metal zu tun. Die Band hat in der Vergangenheit mit Bands wie Freedom Call, Stratovarius und Dragonforce getourt und in diese musikalische Sparte passen auch Manigance ganz gut.

Die Songs folgen dem Prinzip des verhaltenen bis flotten Aufbaus, musikalisch eloquent und gipfelnd in den melodischen Refrains. Dazu die passenden mal frickelnden, mal melodischen Gitarrensoli und fertig ist das französische Powermetal Produkt. Besonders hervorstechen tun die 12 Songs auf „Machine Nation“ nicht, dafür folgt man zu sehr Schema F. Auch leidet das Album wie so oft unter der aalglatten Produktion, wo jegliche Ecken und Kanten abgeschliffen werden.

Beim dritten Song „Ennemi“ könnte man fast meinen, man hätte es mit der französischen Ausgabe von Edguy zu tun. Denn in ähnlicher Manier powern sich Manigance durch die Metallandschaft.

Die Bandinfo spricht allgemein von Progressive Metal als Stil der Band. Dies kann man wahrlich nicht behaupten, auch wenn man mit Jean Lahargue einen Keyboarder in den eigenen Reihen hat. Dieser ist aber mehr für die symphonische Ausrichtung mancher Songs verantwortlich, als mit furiosen Tastenattacken zu glänzen.

Natürlich können die Jungs spielen und Sänger Didier Delsaux besitzt mit seiner leicht angerauhten Powermetal Sirenenstimme genau das Sangesorgan, welches man für diese Art von Musik braucht, aber man fällt halt eben nicht sonderlich auf, weder positiv noch negativ. Manche Gitarrenpassagen knallen ganz gut, dann wird’s mal eher langweilig. Überraschendes sucht man vergebens. So kann man sagen, daß das Aushängeschild von Manigance klar die französische Sprache ist, da man diese im Metal nicht alle Tage hört.

Auch für poppigere Passagen ist sich die Band nicht zu schade und die verzichtbare Streicher-Ballade „Meandres“ zieht den Härtegrad nochmal ein paar Schritte nach unten. Somit bleibt im Nachgang „Machine Nation“ nur als Durchschnitts-Album des melodischen Powermetals im Gedächtnis. Technisch gut gespielt aber ohne die herausragenden Songs. Das können andere definitiv besser. Dennoch darf der Power Metal Fan durchaus mal das ein oder andere Ohr riskieren. Abfaulen tut es einem mit dieser Musik auch wieder nicht.