MANIC STREET PREACHERS - The Ultra Vivid Lament

Tracklist:

  • Still Snowing In Sapporo
  • Orwellian
  • The Secret He Had Missed
  • Quest For Ancient Colour
  • Don’t Let the Night Divide Us
  • Diapause
  • Complicated Illusions
  • Into The Waves of Love
  • Blank Diary Entry
  • Happy Bored Alone
  • Afterending

Video:



Info:

VÖ: 10.09.2021

Label: Sony Music



Bewertung:

 

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8,5 / 10



Die Manic Street Preachers waren schon immer eine etwas andere Alternative Rock /Britpop Band, bereits als man mit „Generation Terrorists“ 1992 ein erstes Album vorlegte. Erfolg war der Band bisher vornehmlich in Großbritannien beschieden und 13 Alben gab’s bisher mit etlichen Chartplatzierungen. Das neue Werk „The Ultra Vivid Lament“ ist nun etwas anders ausgerichtet als zuvor. Die meisten Songs basieren auf Pianogrundlage anstatt Gitarre und einiges erinnert an glorreiche End-70er /Anfang 80er Jahre als die Popmusik noch faszinierend war.

 

Dennoch erkennt man die Manic Street Preachers nach wie vor. Vor allem an dem nicht nachlassend hervorragenden Gesang von James Dean Bradfield, der mit seiner klaren, ab und an recht hohen Stimme für Gänsehautmomente sorgt. So gleich beim Opener „Still Snowing In Sapporo“. Das Stück beginnt summend und der Gesang wird mit viel Echo unterlegt. Sehr intensiv gestaltet sich der hervorragende Refrain und das dicht melodische Gitarrenspiel sorgt für warme Klangfarben. Ein ruhiger Zwischenpart nimmt kurz die Fahrt aus diesem recht flotten Eröffnungssstück.

 

Die Pianogrundlage zeigt sich danach bei „Orwellian“, einer Nummer mit fröhlichen Vibes und poppigem Refrain. Sehr eingängig mit guter Gitarrenbegleitung werden Erinnerungen an die 80er Jahre, ja sogar Abba wach. Die Manic Street Preachers bringen selbst Vergleiche zu den Schweden oder auch Talk Talk ins Spiel. Faszinierend. Die Tasten bleiben ab jetzt grundlegend erhalten. Auch somit bei „The Secret He Had Missed“, einem Midtempo Song mit hohem Gesang und erneut fröhlichem Refrain. Ein echt flotter Feger mit stimmigen Keyboards im Background.

 

Dem legeren Swinger „Quest For Ancient Colour“ wurden Ah-Ah-Ah-Chöre spendiert, das mit Orgelbegleitung versehene „Don’t Let The Night Divide Us“ geht gar zurück in 70er Jahre Pop/Rock-Gefilde der Marke Bay City Rollers.. Das im 4/4 Takt tanzende „Diapause“ sorgt mit Mollpiano-Klängen und verzerrtem Gesang für düsterere, wavigere Momente, bevor es mit „Complicated Illusion“ wieder weit melodischer und im Refrain schöner wird. Flottes Piano und Gesang eröffnen „Into The Waves Of Love“. Ein Song mit hoher Stimme und mittels Akustik Gitarre verspielter Klänge.

 

„Blank Diary Entry“ beginnt ruhig, der Gesang ist aber erneut düsterer gehalten und tiefer gestimmte Saiten unterstreichen diese Stimmung. Trotzdem lassen die Manic Street Preachers wie gehabt einen wundervollen Refrain folgen. Kratziger Sound und reichlich fuzzige Gitarren bieten bei „Happy Bored Alone“ ein ganz anderes Bild. Ein weiteres Zeichen, wie vielseitig die Musik der Briten auf diesem Album ist. Zum Schluß gibt’s mit „Afterending“ noch einen entspannten Mitklatscher mit tollem Refrain und La-la-la-Part.

 

 

„The Ultra Vivid Lament“ ist kein reinrassiges Rockalbum der Manic  Street Preachers. Viel Gutes der musikalischen Vergangenheit findet sich auch in diesem Album wieder. Aber auch überraschende Elemente des 70er/80er Jahre Pop, wavige Passagen und viel Piano-Untermalung. Der Gesang von James Dean Bradfield ist nach wie vor einzigartig gut und musikalisch sind auch Nicky Wire und Sean Moore natürlich über jeden Zweifel erhaben. Ein erstklassiges Album einer brillianten Band. 



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