MAJESTY - Legends

Tracklist:

  •  The WIll To Believe (Intro)
  • Rizing Home 
  • Burn The Bridges
  • We Are Legends
  • Wasteland Outlaw
  • Church Of Glory
  • Mavericks Supreme
  • Words Of Silence
  • Last Brigade
  • Blood Of The Titans
  • Stand As One

Info:

VÖ: 28.06.2019

Label: Napalm Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  5 / 10



Einst als deutsche Antwort auf Manowar gefeiert, gerade zu einer Zeit als diese musikalisch nicht mehr viel zu bieten hatten, ist im Jahr 2019 bei Majesty davon auch nicht mehr viel übrig geblieben. Mit dem neuen, mittlerweile neunten Album „Legends“ ist man Bombast-Metal Kapellen wie Powerwolf, Rhapsody of Fire, Hammerfall oder auch Sabaton näher wie Eric Adams, DeMaio und Friends. Sämtliche der 11 neuen Songs sind auf Hochglanz poliert und produziert, der an sich gute Gesang von Tarek Maghary wird von Chor-Overloads geplättet und der Gitarrensound klingt so natürlich wie genmanipulierter Mais.

 

Bevor man jetzt aber enttäuscht zu Weinen beginnt, bleibt festzuhalten, daß Majesty diesen Stil recht gut beherrschen. Ein atmosphärisches Intro läutet das „Legends“ ein und „Rizing Home“ liefert gleich Bombast-Power-Metal ab, bei dem der Refrain immer und immer wieder zelebriert wird. Natürlich werden den Drums von Jan Raddatz in den Songs ordentlich Punch beigemischt, filigranes Basspiel (Arthur Gauglitz) wird von Gitarrenwänden und Keyboards allerdings völlig übertönt. Apropos Keyboards...ab und an mischen Majesty hier gefährlich nah an neuzeitlichem Pop vorbeischrammenden Klänge mit ein. Soll wohl als Abwechslung dienen, ist meiner Meinung nach aber grenzwertig.

 

So hören wir uns durch 11 ähnlich gelagerte Hymnen, die man live selbst bei hoher Promillezahl wohl noch problemlos mitschmettern kann (zumindest die Refrains). Leadgitarrist Emanuel Knorr lässt in manchen Soli den Malmsteen durchblicken und erläutert dadurch sein Können, ansonsten liegt der Fokus auf Dicke-Hose-Riffs, die wie bereits erwähnt, völlig durch die Produktion ins Massive zurechtgestempelt werden.

 

Die Ballade „Words of Silence“ kann man fast als Totalausfall bezeichnen, dermaßen belanglos zeichnet sich hier der Hang zur Chartorientierung ab. Und auch das Bar-Piano zum Ende hin mag nicht wirklich dazuzupassen. Das epochale „Last Brigade“ kann dagegen überzeugen und liefert beinahe Manowar-Atmosphäre ab. Auch der Gesang kann sich hier gegen die Chor-Eskapaden endlich mal durchsetzen. „Blood Of The Titans“ wiederum beliefert alle Klischees des Power Metal und bei den Lyrics fragt man sich schon mal, ob einem heutzutage nichts anderes mehr einfällt.

 

„Legends“ ist ein Album, welches sicherlich der Sabaton-, Powerwolf-,Orden Ogan-Fraktion unter den Metallern gut reinlaufen dürfte und denen trotz aller guten Riffs dieser Metal nicht schwülstig genug sein kann. Von der Anfangszeit von Majesty sind wir mittlerweile weit entfernt und die Songs zielen einzig und allein auf Mainstream und Live-Blockbuster ab. Die Relevanz dieser Scheibe erschliesst sich mir, trotz aller musikalischer Versiertheit, nicht.  



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