VÖ: 30.06.2917
Label: shagnART Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Wunderbaren Old-School-Black Metal zelebrieren die deutschen Corpsepaint Freaks Magoth. Ursprünglich 2011 als Sideprojekt des Sängers /Gitarristen Heergott gegründet, ist die Band mittlerweile nach einem Demo zu einer solchen zusammengewachsen und hat bereits 2017 das Album „Anti Terrestrial Black Metal“ veröffentlicht, um welches es sich hier dreht.
Amtliches Geschepper und Geblaste mit vielen Schüssen an melodischen Gitarrenelementen und atmosphärischen Schwingungen ziehen sich durch die neun rabenschwarzen Songs dieses Debuts.
Heergott growlt und keift richtig fies und biestig, so wie man es von guten Black Metal Bands auch erwartet. Immer wieder erinnert die Musik der Band an alte Samael, Satyricon und aufgrund manch epischer Anleihe auch an Immortal. Sehr viele Unterschiede hört man aus den neun Songs nicht heraus, alles klingt prinzipiell ähnlich mit manch feinen Nuancen, die das Album recht spannend machen.
Zu Beginn geht man mit „Cleansing of the Ancient Spirits“ erst einmal voll auf's Gas. Kleiner, ruhiger Beginn der alsbald in sägendes Geschepper mit heftigem Keifgesang ausartet. Eine höllische Abfahrt, welche die Jungs gleich mal auf die Bretter schicken. Generell sind die Songs genretypisch schnell geartet, teilweise auch etwas gewollt chaotisch wie bei „Indoctrination War“.
Aber auch fette Riffs und düstere Schwere mit Nähe zum Doom sind Magoth nicht fremd wie man bei „Mental Fortress“ oder dem Immortal-mäßigen mehr im Midtempo gehaltenen „Requiem Deus“ hören kann. Die Gitarrenrhythmen von Heergott und Riffs und Soli von Lead Guitarist Shagnar liegen immer in der Spur und urplötzlich wird immer mal die ein oder andere Melodie ans Tageslicht gezupft. Musikalisch kann man sagen, daß Magoth zur gehobeneren Black Metal Klasse gezählt werden können. Ein Umstand, der alleine höheren Bekanntheitsgrad verdient hätte.
Der Albumtitel „Anti Terrestrial Black Metal“ klingt vielleicht etwas plakativ und einfallslos, verdeutlicht aber die Ausrichtung von Magoth, die sich gerne lyrisch etwas von der Black Metal Einheit absetzen wollen. Wer also auf Texte steht, darf sich intensiver mit denen dieses Albums beschäftigen, aber auch der Nur-Musikfreund kommt gut auf seine Kosten.
Magoth sind ganz klar ein Name, den man sich im Black Metal Bereich merken muß, auch wenn man ein Album wie die neue Immortal noch nicht erreichen kann. Dafür braucht es wahrscheinlich noch den ein oderen Anlauf mehr. Ein Anfang ist aber mehr als gemacht.
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