MACHINE HEAD - Bloodstone & Diamonds

Tracklist:

  • Now We Die
  • Killers & Kings
  • Ghosts Will Haunt My Bones
  • Night of Long Knives
  • Sail into the Black
  • Eyes of the Dead
  • Beneath the Silt
  • In Comes the Flood
  • Damage Inside
  • Game Over
  • Imaginal Cells
  • Take Me Through The Fire

Info:

10.11.2014

Label:  Nuclear Blast


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Bei neuen Machine Head Alben kann man seit langer Zeit nichts verkehrt machen. So auch nicht beim neuen „Bloodstone & Diamonds“. Drei Jahre nach „Unto the Locust“ bescheren uns Rob Flynn und seine Mannen 12 neue Geschosse, größtenteils Abrissbirnen der technisch feinsten Thrash Sorte.

Aber welch feines Songwriting-Gespür man mit den Jahren entwickelt hat, zeigt bereits der Opener „Now We Die“. Immer wieder passabel eingestreute Streicherklänge und famose Clean-Vocals Flynns erzeugen Spannung und Abwechslung. Somit wird nicht einfach drauflosgebrettert, sondern immer mal wieder vom Gas gegangen und mit verschiedenen Sounds experimentiert.

 

Selbstverständlich gibt es auch reine „Druff und Dewitt“-Songs zu hören („Night of Long Knives“), die immer wieder von interessanten, modernen Gitarrenparts geprägt und somit weit davon entfernt sind stumpf oder stupide zu wirken.

„Sail into the Black“ markiert so etwas wie das Herzstück des Album, ist es doch mit 8 ½ Minuten auch das längste. Dunkel, mystisch mit Akkustiggitarren und Flüster-Vocals beginnend, sowie mit sanften Background-Keys und Piano versehen, wirkt es fast wie eine Düster-Prog Nummer bevor dich nach der Hälfte des Songs ein grobes Riff und verzerrte Screams aus der Lethargie holen. Gitarrist Phil Demmel darf sein ganzes Repertoire aufzeigen, von einfachen Riffs, bis gitarrengottartigen Soli und songdienlicher Untermalung ist alles enthalten, was einen Klasse-Song ausmacht. Zwar klingt Rob Flynn ja immer, als würde er die ganze Welt hassen, aber hier zeigt sich, welch großartige Melodien er doch im Stande ist, zu integrieren. Oberste Weltklasse !!

 

„Eyes of the Dead“ zeigt dagegen die kompromisslose Seite der Band. Disharmonische Gitarrenwirbel, chaotische Vocals, erbarmungslose Solo-Abfahrten....hier regiert das Biest in Machine Head, der Song bohrt sich mit Brutalität in die Schädel.  

Bei „Beneath the Silt“ hat man den Eindruck Rob's Aggro-Vocals duellierten sich mit einem bekifften Träumer, der einen Gegenpol zur Realität darstellt. Gänsehaut garantiert „Damage Inside“. Eine tragisch schöne Ballade, die mit zerbrechlich tiefen Vocals den Hörer in die Kälte entlässt.

 

Viele Songs bescheren überraschende Wendungen, ohne den Hörer zu sehr zu überfordern. Keine Angst die Basis ist nach wie vor technischer Thrash, aber es fällt doch auf, daß die Band bemüht ist, gar nicht erst Langeweile aufkommen zu lassen. Gutes Beispiel das mit mächtigen Basis-Riffs unterlegte Spoken Word Groovemonster „Imaginal Cells“.  

Zum Schluß gibt’s mit „Take me through the Fire“ noch ein recht eingängiges Thrash-Gewitter mit einigermaßen Hitpotential....

 

….und da wären wir am einzigen Kritikpunkt dieses Albums. Machine Head schreiben nach wie vor keine bewußten Hits. Von den früheren „Davidian“ (Klassiker im Nachhinein) und „Asthetics of Hate“ (Punktlandung) mal abgesehen gibt es solche einfach nicht. Das ganze Album muß funktionieren, und dies tut „Bloodstone & Diamonds“ vorzüglich.

Man macht also, wie eingangs erwähnt, erneut nichts verkehrt, wenn man sich das Album zulegt. Für Fans sowieso ein Muß !



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